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    FR-Weekly  751  0 Kommentare DAX in May, stay away

    Im Mai beginnt traditionell eine Phase zurückhaltender Performanceaussichten für DAX-Anleger. Das setzt sich in diesem Jahr fort.

    Der DAX legt aktuell einen wahren Tanz in den Mai hin: Zwei Schritte nach rechts, einen vorwärts, einen zurück, zwei nach rechts. Am Freitag hatte der deutsche Blue-Chips-Index erneut kurz die 12.600 Punkte-Marke getestet, war zum Wochenschluss aber mit 12.580 Punkten deutlich darunter aus dem Handel gegangen. Experten erwarten auf lange Sicht eher einen Schritt zurück.

    Kurzfristig könnte ein Ausbruch nach vorne gelingen, meinen die Experten der Deutschen Bank: „Der heutige Montag dürfte von vielen Marktteilnehmern als "Brückentag" genutzt werden. Als Kursziele auf der Oberseite sehen sie - einen erfolgreichen Ausbruch über 12.600 Punkte vorausgesetzt - 12.780 Punkte.

    Markus Reinwand, Aktienexperte der Hessischen Landesbank, rechnet auf lange Sicht eher mit einem Rückschritt am DAX. Starteten Aktienmärkte schlecht ins Jahr fiele die Performance in der statistisch belegt schlechtesten Börsenzeit zwischen Mai und Oktober rechnerisch noch schlechter aus, so Reinwand. Das saisonale Argument spräche damit für Zurückhaltung. Auch der Konjunkturzyklus sei rückläufig. Hierzulande hätten die wichtigsten konjunkturellen Frühindikatoren (ifo, ZEW) inzwischen mehrmals nachgegeben. Für Aktien bedeute das „erfahrungsgemäß nichts Gutes“, meint Reinwand. Auch die Bewertungssituation an den wichtigen Aktienmärkten hält er für unattraktiv (siehe Grafik). Insgesamt spräche, so der Experte, vieles dafür, dass die Schwächephase an den Märkten noch bis Spätsommer/Herbst anhalten wird. 

    Helaba: KGV und Dividendenrendite laden nicht zu Investments ein

    Quelle: Helaba

    Die Situation für Unternehmen an den US-Märkten sei weniger angespannt, so Reinwand. Das sehen auch die Fachleute der Nord/LB so. „Die USA dürften in den kommenden Quartalen auf der Überholspur bleiben. Darauf deuten die guten Umfrageergebnisse von Unternehmen und Verbrauchern hin“, heißt es im aktuellen Marktausblick.

    Signale für eine Trendumkehr sehen die Experten im Euroraum dagegen gespalten. Mit einer ähnlich starken Konjunkturdynamik wie in 2017 sei in diesem Jahr nicht zu rechnen, meint Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater von der Deka-Bank. Vielmehr deute sich bereits im ersten Quartal eine Verlangsamung der Wachstumsgeschwindigkeit des Bruttoinlandsprodukts an, so Kater. Investitionstätigkeit und Konsum hätten sich verlangsamt.

    Die Berenberg Bank bewertet die kommenden Monate deutlich besser. Die Konsumaussichten seien gut und stützten die Konjunktur. Auch die zuletzt leicht eingetrübte Entwicklung der Stimmungsindikatoren spräche  nicht für ein Ende des konjunkturellen Aufwärtstrends, sondern „lediglich für eine Wachstumsdelle mit etwas verringertem Tempo“. Zudem sei der Welthandel „nach wie vor lebhaft“. Sie erwarten daher eine Erholung der Wirtschaftsstimmung. 

    (DW)



    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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