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    Devisen  1087  0 Kommentare Italien-Unsicherheit schickt Eurokurs auf Talfahrt

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die schwierige politische Lage in Italien hat den Eurokurs am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel bis zum späten Nachmittag auf 1,1838 Dollar und erreichte den tiefsten Stand in diesem Jahr. Am Morgen hatte der Euro noch über der Marke von 1,19 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1870 (Montag: 1,1902) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8425 (0,8402) Euro.

    Händler verwiesen auf die politische Unsicherheit in Italien. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone drohen Neuwahlen. Während Staatspräsident Sergio Mattarella eine Übergangsregierung zur Verabschiedung eines Staatshaushalts und eines neuen Wahlgesetzes anstrebt, lehnen die populistische Bewegung Fünf Sterne und die rechte Partei Lega eine Übergangsregierung ab. Sie sprechen sich stattdessen für rasche Neuwahlen aus. Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen stiegen deutlich an.

    "Die politische Unsicherheit belastet weiter Investitionen und den Konsum in Italien", kommentierte Carsten Hesse, Volkswirt bei der Berenberg Bank. Neuwahlen könnten die extremen Parteien weiter stärken und wachstumsfreundliche Reformen der Vergangenheit rückgängig machen. Die italienische Politik stelle für Europa derzeit eine größere Gefahr dar als ein von US-Präsident Donald Trump ausgelöster Handelskrieg, so Hesse.

    Experten sprachen jedoch auch von einer Dollar-Stärke. Anleger warten auf die Entscheidung von Trump zum Atomabkommen mit dem Iran. Er will seinen Entschluss nach mitteleuropäischer Zeitrechnung gegen 20 Uhr bekanntgeben. Eine Aufkündigung würde die Unsicherheit an den Finanzmärkten erhöhen. Davon profitiert tendenziell der US-Dollar.

    Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87930 (0,88010) britische Pfund, 129,45 (130,15) japanische Yen und 1,1906 (1,1964) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold fiel am Dienstag im freien Handel am Nachmittag auf 1307 Dollar. Das Goldfixing war am Montag wegen eines Feiertages in Großbritannien ausgefallen./jsl/he




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