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    Immobilien  2365  0 Kommentare Preise auf der Kippe

    Den niedrigen Zinsen wird nachgesagt, dass sie den Run auf Immobilien befeuert haben. Nun beginnen die Notenbanken das Zinsniveau anzuheben. Kein Grund zur Besorgnis, sagt eine aktuelle Studie.

    In den letzten Jahren sind die Immobilienpreise kontinuierlich gestiegen. Einige Ökonomen machen dafür vor allem die niedrigen Zinsen in Europa verantwortlich. Sie sorgten einerseits für günstige Finanzierungskosten von Immobilien sowie andererseits dafür, dass die Assetklasse angesichts unattraktiver Anlagealternativen von erhöhter nachfrage profitiert. Das in den letzten Monaten von den Notenbanken angekündigte Auslaufen der expansiven Geldpolitik könnte daher zukünftig die Immobilienpreise belasten, fürchten Immobilienbesitzer. Diese Sorge ist nach Ansicht einer Studie der Quantum Immobilien AG unbegründet. 

    Die Hamburger Immobilienverwalter, die Assets in Höhe von 5,5 Mrd. Euro betreuen, untersuchten, ob sich ein steigendes Leitzinsniveau negativ auf die Preise von Betongold auswirken könnte. Höhere Zinsen, so ihre These, würden zeitverzögert die Hypothekenzinsen und damit die Finanzierungskosten klettern lassen. Zugleich würden Anleihen wieder in den Fokus großer Investorengruppen rücken. Ein daraus resultierender Nachfragerückgang könne dann den Preistrend umkehren. Eine große Gefahr bestehe für die kommenden Jahre auf dem deutschen Markt allerdings nicht, schließt die Studie, da der Einfluss der EZB-Entscheidungen nicht allein ausschlaggebend für die weitere Zinsentwicklung sei. 

    Immobilienrenditen Deutschland: Relativ unabhängig vom Zinsniveau


    Quelle: Quantum

    Das Zinsniveau hänge an sehr viel mehr Faktoren. Zwar nehmen die Hamburger die günstige Finanzierungsmöglichkeit als Grund für die in der Vergangenheit gestiegene Immobiliennachfrage als gegeben an. Viele Anleger hätten daher den Weg in die Assetklasse Immobilien gefunden und so die Preisentwicklung angetrieben. Das Finanzierungsumfeld auf dem deutschen Immobilienmarkt habe sich in der Vergangenheit aber als wenig anfällig für Bewegungen der Geldmarktzinsen gezeigt. Nur knapp 15% der Wohnungsbaukredite seien mit variablen Hypothekenzinsen abgeschlossen. Der Trend gehe zudem zu Darlehen mit langfristiger Zinsfixierung. 

    Entscheidender für die Preise sei die Entwicklung von Angebot und Nachfrage in den Immobilienmärkten sowie die Konjunktur. Da das weltweite Wachstum in naher Zukunft nachlassen werde, sei es durchaus möglich, dass die Notenbanken nicht zu einer Vorkrisen-Zinsnormalität in den kommenden Jahren zurückkehrten. Hierzu müssten die Währungshüter die Leitzinsen stark anheben, was bei gleichzeitig nachlassender Konjunktur nicht angebracht sei. Niedrige Leitzinsen wären dann die „neue Normalität“, so die Quantum-Experten. Ein solches Umfeld sichere das „Interesse institutioneller Investoren an Immobilieninvestments“, ein Kaufpreisverfall sei daher wenig wahrscheinlich.

    Das Papier zur Immobilienpreis-Entwicklung können Sie hier downloaden.

    (DW)



    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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