EUR/USD – 45 Prozent Rendite im Blick
Seit Januar fiel der Euro erstmals wieder unter die 1,20 Dollar-Marke und pendelte sich darauf bei 1,20 ein. Antizykliker greifen zum Call-Optionsschein SG7A3E um auf einen erneuten Anstieg beim Euro zu spekulieren. Wer sich nicht auf eine Richtung festlegen will, kauft Inliner. Die WKNs DS2UGN und DS004K haben Barrieren bei 1,14 und 1,28 und Laufzeiten bis September und Dezember.
Ergänzend schauen wir uns die Einschätzung der BNY Mellon-Experten zur Situation bei den Anleihen an:
In einer „Anleihen-Welt“, in der die US-Notenbank die Zinsen definitiv anheben und den Umfang ihrer Bilanz reduzieren wird, entwickeln sich Anleihen aus der Eurozone allmählich zu „sicheren Häfen“.
Die Inflation im Euroraum ist nach wie vor hartnäckig niedrig. So pendelt die Kerninflation immer noch um lediglich rund 1% und liegt damit klar unter der Zielvorgabe der EZB von „ungefähr 2%“. Gleichzeitig sind die Überschusskapazitäten innerhalb des Wirtschaftssystems weiterhin hoch, denn die Arbeitslosenquote beträgt nach wie vor 8,5%.
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Die EZB bleibt zuversichtlich, dass sie ihre quantitativen Lockerungsmaßnahmen wie geplant zurückfahren und im Laufe dieses Jahres vielleicht sogar vollständig beenden kann. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die die Währungshüter allmählich verunsichern. So belegten die jüngsten Konjunkturindikatoren, dass die Erholungstendenz in der Eurozone an Fahrt verloren hat.
Obwohl die Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen zurzeit bei rund 0,6% liegen, sind sie auf währungsgesicherter Basis gar nicht so schlecht bewertet wie es auf den ersten Blick scheinen könnte, denn eine 10-jährige US-Staatsanleihen würde – in Euro währungsgesichert – eine Rendite von lediglich 0,1% erzielen. Der Grund dafür ist die beträchtliche Zinsdifferenz zwischen der US-Notenbank und der EZB, welche die Zusatzrendite von US-Staatsanleihen wieder zunichte macht.
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Selbst wenn die EZB beschließen sollte, ihre Anleihenkäufe einzustellen, hat die Notenbank versprochen, den Erlös aus fällig werdenden Anleihen wieder zu reinvestieren. Dadurch werden die Anleihenmärkte der Eurozone auch weiterhin stark gestützt werden, zumal die staatlichen Haushaltsdefizite niedrig sind. Deshalb ist der Bedarf an „frischem“ Geld seitens der Mitgliedstaaten zurzeit gering – ein großer Unterschied zu der deutlichen Anhebung der Staatsverschuldung, die in den USA geplant ist.
Das auf kurze Sicht größte Risiko für dieses Szenario wäre ein plötzlicher Anstieg der Inflation, der die EZB dann dazu zwingen würde, ihre Ankurbelungsmaßnahmen schneller als geplant zu reduzieren. Dies würde die Renditen zwar in der gesamten Eurozone nach oben treiben, könnte sich für Italien aber als besonders schmerzhaft erweisen. Denn aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Probleme Italiens sind die Anleihen dieses Landes durch die Unterstützungsmaßnahmen der EZB besonders stark unter Druck geraten. Gleichzeitig ist die Staatsverschuldung Italiens hoch, und ein Anstieg der Renditen würde die Fähigkeit dieses Landes, seine Kredite zu bedienen, beeinträchtigen.
Längerfristig ist die Unzufriedenheit der Bevölkerung im Euroraum nicht verschwunden. Deshalb schneiden populistische Parteien bei Wahlen immer noch gut ab. Der jüngste konjunkturelle Aufschwung hat zwar einige dieser Probleme kaschiert, aber die Arbeitslosigkeit ist weiterhin hoch (insbesondere unter jungen Leuten). Deshalb könnte sich die nächste Rezession als sehr schmerzhaft und für die Eurozone unter Umständen sogar als existenziell erweisen, weil die EZB ihr Pulver bereits größtenteils verschossen hat und die Staaten nur noch über begrenzten Spielraum verfügen, fiskalpolitische Ankurbelungsmaßnahmen umzusetzen.
Quelle: BNY Mellon, eigene Recherche