Forex-Report
Forex-Report: Irankonflikt weiter Thema
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1916 (07.19 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1852 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.44. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.43. EUR-CHF oszilliert bei 1.1952.
Es geht alles recht zügig. Ein Raketenangriff auf die Golanhöhen wird iranischen Truppen in Syrien seitens Israel zugeschrieben, ohne dass Beweise geliefert oder vorgelegt werden, und darauf wird sofort seitens Israels mit massiver Vergeltung gegen iranische Stellungen in Syrien reagiert, obwohl die Regierung des Iran in Abrede stellte bei diesem Angriff auf die Golanhöhen involviert gewesen zu sein. Wem nützt diese Konstellation? Hat der Iran ein Interesse an einer Eskalation? Wer hat im Vorwege eskaliert? Der Konflikt schwelt. Es gibt Kreise, die an einer Eskalation Interesse haben. Es gibt Kreise, die eine Eskalation verhindern möchten.
Nachdem die USA durch ihren Rückzug vom Atomabkommen Fakten geschaffen haben und der internationalen Diplomatie und dem Vertrauen in internationale Vertragswerke einen massiven Stoß mit unabsehbaren Folgen versetzt haben, konfrontieren die USA jetzt die Weltgemeinschaft ex Iran mit einem Vorstoß. Sie wollen ein neues und vor allen Dingen schärferes Atomabkommen mit dem Iran.
Die US-Regierung hat eine Initiative für ein neues Iran-Abkommen angekündigt. Man will mit den „Verbündeten“ in Europa und dem Nahen Osten als auch in Asien zeitnah Gespräche führen. Dabei solle es darum gehen, wie man Druck gegenüber dem Iran erzeugen könne, um Iran an den Verhandlungstisch zu bekommen/zwingen.
Dazu: http://freebeacon.com/national-security/white-house-examining-plan-spa ...
Die Krise um das Atom-Abkommen mag der Startschuss für eine weitere Runde der völkerrechtlich mehr als fragwürdigen Regime-Change Politik der USA darstellen. Wir wird sich die EU aufstellen?
Die Märkte stecken dieses Iran-Krisenszenario bisher gut weg. Aktienmärkte reüssieren. Der Ölpreis steigt und nähert sich 80 USD (Brent) an. Der USD hat bisher profitiert. An der Zinsfront bewegt man sich in bekannten Fahrwassern.
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Natürlich sind die Folgen der wirtschaftlichen Isolierung des Iran für die Weltwirtschaft undramatisch. Von daher ist die Reaktion an den Märkten durchaus rational.
Was jedoch dramatisch ist, ist die Infragestellung internationaler Vertragswerke, des internationalen Organigramms (u.a. WTO), der Asymmetrie der Anwendung des Völkerrechts (Ukraine/Krim versus Syrien?) und die Spielart aufgrund von Vermutungen Militärattacken auszuführen.
Diese Entwicklungen stellen ein hohes nicht diskontiertes Risiko für die globale Wirtschaft und damit auch für die Finanzmärkte dar.
Die Länder, die diese neue Spielart unter Führung der USA forcieren, haben sich bereits von den westlichen Normen, insbesondere der Rechtsstaatlichkeit (Grundlage der Demokratie und Freiheit) massiv entfernt.
Diese Spielarten der Politik eröffnen dank der darin innewohnenden Beliebigkeit Eskalationspotentiale, die erheblich sind.
Für Naivität auf höchster politischer Ebene gibt es dank dieser Zuspitzung keinen Raum mehr. Sollte der Rest der Weltgemeinschaft (circa 75%-80% der Weltwirtschaft) sich den aktuellen Tendenzen widersetzen, darf Zuversicht bezüglich Konjunktur und Märkten aufrecht erhalten bleiben.
Der Datenkalender war während der letzten 48 Stunden beachtlich. Wir liefern eine Kurzzusammenfassung relevanter Datensätze:
USA:
Erzeugerpreise per April +0,2% im Monatsvergleich, +2,8% im Jahresvergleich
Großhandelslagerbestände per März +0,3%, Absatz +0,3% (Prognose jeweils +0,5%)
Verbraucherpreise per April im Jahresvergleich 2,5% nach 2,4%, Kernrate 2,1%
Federal Budget: Per Steuermonat April Überschuss in Höhe von 214 Mrd. USD
Eurozone:
Portugal: Die Arbeitslosenrate sank per 1. Quartal von 8,10% auf 7,90%.
Italien: Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich +2,9% nach zuvor -0,6% (März).
Italien: Industrieproduktion im Jahresvergleich +3,6% nach +2,5% (Prognose 2,4%)
China:
Erzeugerpreise per April +3,4% nach zuvor 3,1% im Jahresvergleich
Verbraucherpreise per April +1,8% nach zuvor +2,1% im Jahresvergleich
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2070 - 00 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
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