Seit über 20 Jahren geht’s aufwärts

Automatisierung & IoT und Industrie 4.0 - Aktie

Das Technologieunternehmen aus Darmstadt ist natürlich nicht gerade ein Schnäppchen. Auf Basis des diesjährigen Umsatzes entspricht der aktuelle Börsenwert von über 800 Mio. Euro einem Multiple von 5. Das KGV jenseits der Marke von 30. Auch andere Bewertungskennziffern lassen nicht wirklich auf eine Unterbewertung hindeuten. Nun folgt ein großes „Aber“: ISRA Vision agiert in einem sehr spannenden Markt. Automatisierung und Industrie 4.0 ist das Thema der kommenden Jahre.

ISRA Vision wird von diesem Trend massiv profitieren. Dazu kommt: ISRA liefert seit vielen, vielen Jahren ab. Im Jahr 1999 erzielte das Unternehmen noch nicht einmal einen Umsatz von 10 Mio. Euro. Bald werden es 200 Mio. Euro sein. In den letzten 20 (!) Jahren steigt der Umsatz stetig pro Jahr. Einzige Delle: Nach der Finanzkrise vor 10 Jahren war der Umsatz einmal moderat rückläufig, um ganz schnell wieder neue Rekordwerte zu erreichen. Ein Trend, den es nicht sehr oft gibt. Beim Gewinn sieht es nicht wirklich anders aus. Seit gut 20 Jahren kennt der Gewinn nur eine Richtung. Aufwärts! Hier gibt es nur 2 Dellen, in denen der Gewinn jeweils rückläufig war. Im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen ist das schon sensationell; nicht einzigartig, aber richtig gut. Im Übrigen resultiert die Historie im Wesentlichen auf Basis organischen Wachstums und nur im überschaubaren Rahmen aus Zukäufen. Eine Ausnahme ist ISRA auch bezüglich der Aufnahme in den TecDAX. Eine Pressemitteilung, wie dies bei vielen anderen Unternehmen bei einer Indexaufnahme erfolgt, sucht man bei ISRA vergeblich. „Wozu? Wir hatten nie das Ziel in den TecDAX aufzusteigen. Wir verfolgen operativ Ziele und sehen die Aufnahme in den TecDAX als das Ergebnis unserer Arbeit an“, sagt CEO Enis Ersü auf Nachfrage der Vorstandswoche.

Für das Jahr 2017/2018, welches Ende September endet, erwartet Firmenchef Enis Ersü erneut Rekordzahlen. Ins 1. Quartal ist ISRA bereits sehr gut gestartet. Per Ende Q1 hat Ersü die Nettoverschuldung komplett abgebaut. Im Bericht für das 1. Quartal haben wir allerdings einen kleinen Schönheitsfehler entdeckt. Der Auftragsbestand erreichte zum Quartalsende ein Niveau von 83 Mio. Euro nach 90 Mio. Euro im Vorjahr. Somit ist der Orderbestand rückläufig. Ersü beruhigt. Die Zahl ist stichtagsbezogen schwächer und kein Grund zur Sorge. Für das Jahr 2017/2018 bekräftigt der CEO die Prognose, den Umsatz um mindestens 10 % zu steigern. Wir rechnen mit einem Umsatz von gut 160 Mio. Euro. Die Margen sollen sich mindestens auf dem Niveau des Vorjahres einpendeln. Unterstellen wir eine Vorsteuermarge von rund 20 %, errechnet sich ein EBT von mindestens 32 Mio. Euro. Netto rechnen wir mit einem Gewinn von 23.5 Mio. Euro oder einem Ergebnis je Aktie von über 5.30 Euro. ISRA ist mittlerweile auch stark in der Kapitalflussrechnung. Der operative Cashflow betrug im Vorjahr mehr als 37 Mio. Euro. Der Free Cashflow wurde mit einem neuen Rekordwert von mehr als 20 Mio. Euro ausgewiesen. Ersü rechnet auch im laufenden Geschäftsjahr mit einem guten operativen Cashflow. „Vermutlich auf dem Niveau des Vorjahres oder vielleicht auch höher.“ ISRA wird mittelfristig einen Umsatz von 200 Mio. Euro ausweisen. Das Ziel könnte auch sehr schnell erreicht werden. Ersü schaut sich nach Übernahmen um. Mit mehreren Firmen befindet er sich im Gespräch. Durchaus denkbar, dass ein Objekt der Begierde Einnahmen von 50 Mio. Euro umsetzt.