Crowdinvesting
Sechs Prozent Rendite möglich
Eine Immobilie wird häufig als Geldanlage angepriesen. Das ist leichter gesagt als getan. Wer hat schon 500.000 Euro auf dem Girokonto liegen, die darauf warten, in Betongold zu fließen? Vorbei also der Traum überdurchschnittlicher Renditen dank Immobilien? Nein, hierfür haben die Treiber der Digitalisierung eine Antwort: Crowdinvesting. Dazu besuchen interessierte Anleger die Internetseiten entsprechender Plattformen wie Exporo, Bergfürst, iFunded oder Zinsbaustein, die als Vermittler agieren. „Wohnen in Blankenese“ (Hamburg), Finanzierungsziel: 678.000 Euro; Zinsen: sechs Prozent. Oder: Eine Seniorenresidenz bei Konstanz, bei der 5,5 Prozent Zinsen winken. Die Rückzahlung erfolgt meist nach ein bis drei Jahren. Schon mit 500 Euro Anlegesumme geht es los. Das Informationsportal Geld-Digital.de hat sich das Segment näher angesehen.
STEIGENDE NACHFRAGE
Für dreijähriges Festgeld erhalten Sparer dagegen gut ein Prozent, und das dann bei meist ausländischen Banken. Kein Wunder, dass Sparer nach Alternativen lechzen. Zur Freude von Crowdinvesting-Anbietern, die gerade im Immobilienbereich massive Zuwächse verbuchen können. Laut Marktbericht von crowdfunding.de kletterte das finanzierte Volumen 2017 im Vergleich zum Vorjahr im Energiebereich um 63 Prozent auf sechs Millionen Euro, in der Unternehmensfinanzierung um 114 Prozent auf 63 Millionen Euro und in der Finanzierung von Immobilien um 221 Prozent auf 130 Millionen Euro. Verglichen mit konventionellen Finanzierungsmodellen sind das absolut gesehen noch immer verschwindend geringe Anteile, aber klar ist auch: Crowdinvesting ist am Kommen.
DÜRFEN ES ETWAS HÖHERE ZINSEN SEIN?
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Die Frage beantwortet jeder gerne mit „Ja“. Doch Vorsicht: Renditeaussicht und Risiko sind Gegenspieler. Insofern hinkt der Vergleich mit Festgeld. Denn Einlagen sind gesetzlich bis 100.000 Euro gesichert. Einige Banken bieten darüber hinaus eine freiwillige Einlagensicherung in Millionenhöhe. „Die Sicherheiten für den Anleger sind immer sehr individuell auf das jeweilige Projekt zugeschnitten. Sie können von erstrangigen Besicherungen über Patronatserklärungen bis hin zu persönlichen Bürgschaften reichen. Eine Form der Einlagensicherung gibt es jedoch nicht“, sagt Simon Brunke, Vorstandssprecher von Exporo, dem deutschen Markführer.