Tele Columbus will bei Vodafone/Unitymedia-Deal nicht leer ausgehen
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der TV-Kabelanbieter Tele Columbus will bei der geplanten milliardenschweren Übernahme von Unitymedia durch Vodafone nicht leer ausgehen. "Die Fusion von Vodafone und Unitymedia können die Kartellbehörden nur unter strengen Auflagen genehmigen", sagte Tele-Columbus-Chef Timm Degenhardt der "Wirtschaftswoche" laut einem am Freitag veröffentlichten Vorabbericht. Einen Teil der Netze sollte der fusionierte Konzern abtrennen und inklusive einiger Versorgungsverträge mit großen Wohnungsgesellschaften an Tele Columbus übertragen. "Diese Teilstücke würden wir Vodafone gern abkaufen", sagte Degenhardt.
Tele Columbus ist der kleinste der deutschen Kabelanbieter. Das Unternehmen hat sich auf die Versorgung von Wohnungsgesellschaften spezialisiert. Vodafone sollte nach Ansicht von Degenhardt deshalb Kabel-TV-Netze dort verkaufen, wo nach der Übernahme von Unitymedia ein lokales Monopol entsteht. Vor allem in Regionen wie Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen wäre dies der Fall.
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Vodafone hatte vergangene Woche angekündigt, große Teile des Breitbandanbieters Liberty Global zu kaufen, darunter den deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Vodafone gehört seit 2014 bereits das Netz von Kabel Deutschland. Der Konzern würde mit der Übernahme von Unitymedia auch das verbliebene Kabelfernsehnetz in Deutschland kontrollieren./she/stw/jha/