Börse Daily am Sonntag mit DAX, Daimler, Merck, ProSiebenSat1, Nestle, Medigene, Caterpillar, Nike, Zucker
zwar büßte der DAX zum Ende der 20. Kalenderwoche etwas an Schwung ein, mit dem er die Marke von 13000 Punkten zuvor deutlich überwunden hatte, doch beendete er die vergangene Woche trotz eines schwierigen Umfelds mit einem Plus von 0,6 Prozent. Es war die achte Woche in Folge, die der deutsche Leitindex mit Gewinnen beendete, obwohl im Mai historisch betrachtet der schwächere Sechs-Monats-Zeitraum am Aktienmarkt beginnt.
Wer kennt schließlich nicht die Börsenweisheit Sell in May, die darauf beruht, dass wer im Mai Aktien kauft, in den nächsten Monaten mit einer schwächeren Entwicklung der Positionen rechnen muss, als wenn er in einem anderen Monat eingestiegen wäre. Geholfen hat dem DAX zuletzt der zum US-Dollar schwächere Euro, der am Wochenende nach einem kurzen Aufbäumen zur Wochenmitte über 1,18 US-Dollar nur noch bei 1,177 US-Dollar gehandelt wurde.
Auf der Gegenseite standen die mittlerweile deutlich über die Drei-Prozent-Marke gestiegenen Renditen am US-Anleihenmarkt sowie der noch nicht gelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China und die tendenziell wieder etwas angespanntere Situation zwischen den USA und Nordkorea. Alles in allem eigentlich kein Umfeld für derart steil steigende Kurse. Der DAX trotzte allem und verbuchte dabei seit Anfang April ein Plus von mehr als zehn Prozent.
Die neue Woche beginnt hierzulande mit einem Feiertag, wodurch sich Handelswoche auf vier Tage verkürzt. So richtig an Fahrt nehmen die Zahlen und Daten auch erst zur Wochenmitte auf, wenn erst die US-Notenbank am Mittwoch und am Donnerstag die EZB die Protokolle ihrer letzten Sitzungen vorlegen. Die Quartalszahlensaison neigt sich dagegen ihrem Ende zu. Aus der ersten Reihe stehen in dieser Woche schon gar keine Daten mehr auf der Agenda.
Das könnte die Anleger dazu verleiten, ihren Kompass, der sich zuletzt vor allem am schwächeren Euro und an den Zahlen der Unternehmen orientierte, wieder auf die Politik einzustellen. Bereits am Freitag schauten die Marktteilnehmer mit Skepsis nach Italien auf die dortige Regierungsbildung. Auch der zunehmend steigende Ölpreis könnte belastend wirken. Die längste Gewinnserie seit anderthalb Jahren fortzusetzen, könnte nicht so einfach werden.
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13000 Punkte gehalten
Der DAX notierte am Freitag mit leichten Abschlägen unter 13100 Punkten. Der Aufwärtstrend sei klar intakt, Rücksetzer könnten zum Aufbau von Long-Positionen genutzt werden. Konkret würden sich die Bereiche um 13050 und 13000 Punkte zum Einstieg anbieten. Korrekturen sollten dagegen 13000 Punkte nicht mehr deutlich unterschreiten. Das Kursziel bleibe mit 13280 Punkten bestehen. Der DAX befinde sich im Long-Modus. Auch die Indikatorenlage sei als long zu bewerten.