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    Auswirkungen auf Investitionen der Anleger  1420  0 Kommentare Schleichende Inflation in den USA

    Starke Konjunkturzahlen und ein unerwartet hohes Lohnwachstum in den USA haben die US-Zinsen in den letzten Monaten in die Höhe getrieben und die Finanzmärkte unter Druck gesetzt. Inflation und Zinssätze haben große Auswirkungen auf verschiedene Teile der Wirtschaft, einschließlich Konsum und Investitionen. Vorausgesetzt, dass die Inflation überschaubar bleibt, müssen sich Aktienanleger dennoch keine Sorgen machen.

    Außerdem stehen Anlegern verschiedene Instrumente zur Verfügung, mit denen sie ihr Portfolio vor einem Inflationsanstieg schützen können. Eine Inflation erhöht die Warenkosten und wirkt sich folglich auf die Kaufkraft der Verbraucher aus, während steigende Zinsen die Kreditkosten in die Höhe treiben und Investitionen verlangsamen können.

    Inflation auf dem Weg nach oben
    Eine Inflation kann daher bedeutende Auswirkungen haben – aber wie genau sehen diese aus? Die Inflation, die das allgemeine Preisniveau widerspiegelt, kann unterschiedliche Größen und Formen annehmen. Die am häufigsten verwendeten Indikatoren zur Beobachtung von Preisänderungen sind der Erzeugerpreisindex und der Verbraucherpreisindex (VPI). Im Mittelpunkt steht dabei der VPI, eine Kennzahl, die den gewichteten Durchschnitt der Preise eines Warenkorbs bestehend aus Waren und Dienstleistungen untersucht und zur Ermittlung der Inflation dient. Der Warenkorb für Waren und Dienstleistungen umfasst Lebensmittel, Konsumgüter sowie Miet- und Energiekosten.

    In den USA ist der Warenkorb seit geraumer Zeit teurer. Die jüngsten Zahlen deuten auf einen Anstieg von 2,5 Prozent in den letzten zwölf Monaten hin, und die Erholung der Rohstoffpreise, insbesondere des Ölpreises, hat sicherlich zu diesem Anstieg beigetragen. Ohne Lebensmittel und Energie (zwei Elemente, die anfällig für drastische Schwankungen sind und somit die Inflationsentwicklung verzerren können) lag die Inflation bei 2,1 Prozent.

    In der Eurozone bleibt die Inflation niedrig – das heißt unter dem EZB-Ziel von zwei Prozent. Die Zentralbank geht davon aus, dass die Inflation bis Ende 2020 noch weiter sinkt.

    Auswirkungen auf Investitionen
    Inflation bedroht die Ersparnisse und Investitionen der Anleger. Die meisten Anleger, die ihre langfristige Kaufkraft zumindest erhalten wollen, streben Renditen an, die über der Inflationsrate liegen. Eine Investition mit einer Rendite von drei Prozent ergibt bei einem Inflationsniveau von zwei Prozent eine reale Rendite von nur einem Prozent. Diejenigen, die ausschließlich in Anleihen anlegen und ihr Portfolio nicht ausreichend diversifizieren, könnten folglich vor dem Hintergrund einer höheren Inflation negative reale Renditen verbuchen. Es ist ebenso wichtig, von der realen Verzinsung einer Anleihe zu sprechen – nicht von ihrer Nominalverzinsung.

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    Stefan Keller
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    Stefan Keller ist Asset-Allocation-Stratege beim europäischen Multi-Assetspezialisten Candriam in Luxemburg. Vor seinem Eintritt bei der Candriam Investors Group 2015 arbeitete Keller als Managing Director bei Scope Ratings in Berlin sowie, von 2007-2013, bei Lyxor Asset Management in Paris, wo er als Stratege und Portfoliomanager sowie als Head of Managed Account Platform Research tätig war.
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    Verfasst von Stefan Keller
    Auswirkungen auf Investitionen der Anleger Schleichende Inflation in den USA Zu Jahresbeginn waren die Finanzmärkte von Befürchtungen einer steigenden Inflation und höheren Zinsen betroffen. Ist eine Inflationsangst gerechtfertigt und welche Auswirkungen hat diese auf Investitionen?