Auswirkungen auf Investitionen der Anleger
Schleichende Inflation in den USA - Seite 2
Die Inflation kann sich jedoch auch positiv auf andere Anlageklassen wie Aktien oder Rohstoffe auswirken. Die Rohstoffpreise legen in der Regel mit steigender Inflation zu. Bei Aktien variieren die Auswirkungen mit dem Anstieg der Inflation und dem betreffenden Zeitraum. Tatsächlich kann es kurzfristig zu einer negativen Korrelation zwischen Aktien und Inflation kommen. Ein unerwarteter Anstieg der Inflation kann auch zu konjunkturellen Unsicherheiten führen, wie es zu Beginn des Jahres der Fall war. Im Allgemeinen werden Aktien jedoch längerfristig von der Inflation profitieren. Unternehmen können sogar ihren Produktpreis erhöhen, wenn die Kosten aufgrund der steigenden Inflation anziehen. Höhere Preise können nach einer Anpassungsperiode zu einem höheren Gewinnwachstum führen.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Aktien zu Beginn eines Inflationszyklus gut abschneiden. Eine gesunde Inflation ist in der Tat ein Nebenprodukt eines sich verbessernden wirtschaftlichen Umfelds, sodass eine Inflationsrate zwischen 1,5 und 2,5 Prozent im Allgemeinen positiv für die Aktienbewertungen ist.
Schutz für das Anleiheportfolio
Vorausgesetzt, dass die Inflation überschaubar bleibt – das heißt nicht negativ oder übermäßig hoch – müssen Aktienanleger sich keine Sorgen über einen Anstieg machen. Anlegern in Anleihen stehen
verschiedene Instrumente zur Verfügung, mit denen sie ihr Portfolio vor einem Inflationsanstieg schützen können:
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Über inflationsindexierte Anleihen
Inflationsindexierte Anleihen sind Staatsanleihen, deren Zins- und Nominalwert im Einklang mit der Inflation steigen. Dies hält die Kaufkraft der Anleger stabil. Inflationsindexierte Anleihen scheinen insbesondere in den USA attraktiv zu sein und werden von einem starken Inflationszyklus gestützt, auch wenn die jüngsten Zahlen weniger überzeugend sind. Aber auch in der Eurozone sind die Chancen groß, da sich die Inflationserwartungen positiv entwickeln und die Bewertungen attraktiv sind.
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Über variabel verzinsliche Anleihen
Anleihen mit variabler Verzinsung werden auch als Floating Rate Notes (FRN) bezeichnet. Ihr Kupon variiert in Übereinstimmung mit dem kurzfristigen Zinssatz. Der Kupon wird dann auf der Grundlage eines Referenzzinssatzes – in der Regel des Drei-Monats-Euribor oder des Libor (US) – plus einer Spanne berechnet. Bei jeder Zinserhöhung sollte der Wert der variabel verzinslichen Anleihen stabil bleiben und der Kupon steigen.
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Über Emerging-Market-Anleihen
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Anleger können sich auch entscheiden, High-Yield-Anleihen ins Portfolio zu nehmen, obwohl das Risiko hier deutlich größer ist. Wir halten Hochzinsanleihen jedoch aktuell für wenig attraktiv, da die Zinsdifferenz – Spanne zwischen Euro-High-Yield- und Staatsanleihen – in den vergangenen zehn Jahren noch nie so gering war wie momentan. Candriam bevorzugt stattdessen Schwellenländeranleihen, die derzeit von einer sich beschleunigenden Wirtschaft, einem begrenzten Risiko in China und sich verbessernden Fundamentaldaten, wie der Staatsverschuldung und dem Leistungsbilanzdefizit, profitieren. Zusätzlich liefern diese eine aktuelle Rendite zwischen fünf und sechs Prozent. Innerhalb der Anlageklasse bevorzugen wir Schwellenmarktanleihen in der Währung des Emissionslandes.