Aktien Frankfurt
Dax fällt wieder unter 13 000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Diverse Belastungsfaktoren haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte die Laune verdorben. Neben unerwartet schwachen Konjunkturdaten sorgten auch Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, wonach die Verhandlungen mit China wegen des Handelskonflikts erst am Anfang stünden, für Verunsicherung. Ferner sandten das von Trump in Frage gestellte Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sowie die antieuropäische Haltung der neuen italienischen Regierung negative Impulse.
Der Dax sackte unter die vielbeachtete Marke von 13 000 Punkten und notierte zuletzt 1,55 Prozent tiefer bei 12 966,43 Zählern. Der MDax , der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, fiel um 1,02 Prozent auf 26 714,52 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,01 Prozent auf 2789,68 Punkte. Für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,34 Prozent auf 3539,33 Punkte abwärts.
Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im Mai überraschend den vierten Monat in Folge eingetrübt. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex fiel um 1,0 Punkte auf 54,1 Punkte und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit November 2016. Analysten hatten damit gerechnet, dass sich der an den Finanzmärkten stark beachtete Stimmungsindikator stabilisiert und die Sorgen vor einem Abflauen des Wachstums nachlassen. Vor allem die Daten aus Deutschland enttäuschten. In der größten Volkswirtschaft der Eurozone gab es laut Markit einen Stimmungsdämpfer in der Industrie und im Bereich Dienstleistungen.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von CTS Eventim mit einem Kursgewinn von 3,6 Prozent an der MDax-Spitze. Der Konzertveranstalter und Ticketverkäufer ist zum Jahresauftakt dank eines starken Tournee- und Festivalgeschäfts unerwartet kräftig gewachsen. Von Januar bis März erhöhte sich der Konzernumsatz um knapp ein Drittel. Mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 55,4 Millionen Euro übertraf das Unternehmen ebenfalls die Erwartungen.
Die Papiere von Pfeiffer Vacuum waren mit einem unterdurchschnittlichen Kursrückgang von 0,1 Prozent Spitzenreiter im TecDax. Der Pumpenspezialist konkretisierte seine Prognose für 2018. Der Umsatz dürfte von den 587 Millionen Euro des Vorjahres auf 640 bis 660 Millionen Euro steigen, die Profitabilität (Ebit-Marge) von 12,2 Prozent auf 14 bis 16 Prozent zulegen. Zuversicht gibt Pfeiffer Vakuum eine gute Auftragslage.
Bei den Titeln des Automatisierungsspezialisten und TecDax-Neulings Isra Vision wurde am Mittwoch ein Aktiensplit vollzogen. Die Aktionäre erhalten für jedes Papier vier weitere Anteile. Am Dienstag hatten die Isra-Aktien das Xetra-Hauptgeschäft mit 217,50 Euro beendet, was nach dem Split einem Kurs von 43,50 Euro entspräche. Zuletzt notierten die Papiere bei 46 Euro und verbuchten damit ein rechnerisches Plus von 5,7 Prozent. Unternehmen führen Aktiensplits oftmals durch, wenn die Anteilsscheine optisch teuer erscheinen, um sie - vor allem für Privatanleger - wieder interessanter zu machen.
Die Aktien des Lkw-Zulieferes SAF-Holland drehten nach einem Großauftrag ins Plus und notierten zuletzt 1,7 Prozent über dem Vortagesschlusskurs. Künftig werde Nordamerikas größter Mietflottenbetreiber XTRA Lease mit Trailer-Achssystemen mit integrierter Scheibenbremstechnologie beliefert./edh/she
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--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---