EU reagiert zurückhaltend auf Prüfung höherer US-Zölle auf Autos
BRÜSSEL/WASHINGTON (dpa-AFX) - Auch nach der von Präsident Donald Trump angekündigten Prüfung höherer Zölle auf Autoimporte hofft die Europäische Union auf eine Verhandlungslösung im Handelskonflikt mit den USA. "Wir müssen eine Lösung finden, die fair ist", sagte Vizepräsident Jyrki Katainen am Donnerstag in Brüssel. "Ich glaube, wir können eine Lösung finden, ich weiß nur nicht, wie schnell das geht."
Trump hatte seinem Handelsministerium den Auftrag erteilt, höhere Einfuhrzölle auf im Ausland gebaute Autos zu prüfen. Dazu wird die Frage untersucht, ob die Autoeinfuhren Belange der nationalen Sicherheit der USA berühren. In diesem Fall könnte Trump ohne Beteiligung des Parlaments über die Zölle entscheiden, die unter anderem Deutschland hart treffen würden.
Katainen äußerte sich zu der Prüfung der Autozölle zurückhaltend, weil noch keine Einzelheiten bekannt seien. "Wenn die USA jetzt einseitig Autozölle erhöhen würden, wäre das offensichtlich gegen die Regeln der Welthandelsorganisation", sagte er. Es sei im übrigen sehr schwer vorstellbar, dass europäische Autoimporte die nationale Sicherheit der USA bedrohen könnten.
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Katainen wiederholte gleichzeitig das Angebot der EU, über Handelsschranken zu verhandeln, sofern die USA zunächst eine dauerhafte Ausnahme von den bereits verhängten Strafzöllen auf Stahl und Aluminium gewährten. Derzeit gilt eine befristete Ausnahme, die am 1. Juni ausläuft. Eine Einigung mit Washington ist nicht in Sicht./vsr/DP/tos