Aktien Frankfurt Ausblick
Dax mit Erholungsversuch erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich am Freitag nach zwei verlustreichen Vortagen berappeln und fester eröffnen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex eine um 0,47 Prozent höhere Eröffnung bei 12 915 Punkten. Der Dax würde damit sein bisheriges Wochenminus von 1,7 Prozent reduzieren, aber die erste Verlustwoche seit März verzeichnen. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnet sich am Freitag ein um rund 0,6 Prozent festerer Sitzungsbeginn ab.
Die bestimmenden Themen bleiben dieselben: Geopolitik und Handelskonflikte. Der von US-Präsident abgesagte Nordkorea-Gipfel und seine Prüfung von Einfuhrzöllen für Automobile hatten die Märkte schon am Vortag belastet. Außerdem wird gespannt nach Italien geblickt, wo die designierte neue Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechtspopulistischer Lega die Gemüter der Anleger bewegt.
Wirtschaftlich steht zum Wochenschluss vor allem der Ifo-Index für Mai im Blickfeld. Laut Marktbeobachter Michael Hewson gibt es derzeit Bedenken, dass ein konjunkturell schwächeres erstes Quartal in das zweite Jahresviertel übergehen könnte. "Der Ifo könnte diese Bedenken entweder lindern oder verstärken", so der Experte.
Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage überschaubar. Medigene-Aktien fielen im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate im Vergleich zum Vortagesschlusskurs im Xetra-Handel um 0,8 Prozent. Das Biotech-Unternehmen hat mit der Ausgabe neuer Aktien rund 32 Millionen Euro eingenommen. Das Geld soll in die Forschung in der Immuntherapie gesteckt werden. Damit steigt das Grundkapital um rund 10 Prozent. Medigene hatte die Platzierung der Aktien am Donnerstag nach Handelsschluss an der Frankfurter Börse angekündigt. Ein Händler sprach angesichts des nur moderaten Kursverlusts von einer erfolgreichen Kapitalmaßnahme.
Lesen Sie auch
Die Takkt-Papiere zeigten sich vorbörslich auf Tradegate kaum verändert. Der Büromöbel-Versandhändler hatte die Übernahme des schwedischen Anbieters für Büroausstattung, Runelandhs Försäljnings AB, mitgeteilt. Der Kaufpreis betrage umgerechnet rund 17 Millionen Euro und werde über bereits zugesagte Kreditlinien finanziert, hieß es. Angesichts eines Jahresumsatzes von mehr als einer Milliarde Euro sei dies nur eine ergänzende Akquisition, sagte ein Börsianer am Morgen./edh/fba