Deutsche Anleihen geben nach - Starke Schwankungen bei Italien-Papieren
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag gesunken und haben damit an die Verluste vom Vortag angeknüpft. Der für den deutschen Markt richtungweisende Euro-Bund-Future fiel am Morgen aber nur leicht um 0,08 Prozent auf 161,70 Punkte. Die Rendite zehnjähriger deutscher Anleihen lag bei 0,37 Prozent.
Damit hat sich die starke Gegenbewegung vom Vortag bei deutschen Anleihen vorerst nicht weiter fortgesetzt. Marktbeobachter sprachen von einer nach wie vor angespannten Lage am Markt für europäische Staatsanleihen. Am Dienstag hatte die politische Krise im Euroland Italien zu Verwerfungen an den Finanzmärkten geführt und eine Flucht in sichere Anlagen wie Bundesanleihen ausgelöst.
Die nervöse Stimmung am Markt zeigte sich an deutlichen Schwankungen bei der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen aus Italien. Nachdem der Zins in den ersten Handelsminuten noch spürbar gestiegen war, drehte er im frühen Handel schnell ins Minus. Zuletzt viel die Rendite für zehnjährige Papiere um 0,13 Prozentpunkte auf 2,71 Prozent. Zum Vergleich: Am Dienstag war die Rendite noch zeitweise bis auf 3,39 Prozent gestiegen.
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In Italien laufen weiterhin Versuche, eine Neuwahl doch noch abzuwenden. Präsident Sergio Mattarella ließ die populistische Fünf-Sterne-Bewegung zunächst ohne Frist weiter mit der fremdenfeindlichen Partei Lega verhandeln. Sollte der erneute Annäherungsversuch scheitern, steht Carlo Cottarelli als designierter Ministerpräsident für eine Übergangsregierung bereit. Zumindest gab es mit dessen Ministerliste keine Probleme mehr, wie aus dem Präsidentenpalast verlautete./jkr/jha/