Kupfer: Wie Elektroautos und Erneuerbare Energien die Nachfrage pushen - Seite 2
Probleme auf der Angebotsseite
Diese Veränderungen in der Kupfernachfrage stoßen derzeit auf Probleme beim Angebot. So ist die Kupferpipeline „historisch dünn“, wie es die BMO-Analysten formulieren. Wir hatten das an dieser Stelle bereits ausführlich thematisiert. Zu einer Menge an auslaufenden Minen kommt derzeit ein Mangel an weit fortgeschrittenen neuen Kupferprojekten. Der Hauptgrund hierfür ist die schwere Krise der Branche in den Jahren 2015 bis Mitte 2017, als der Tonnenpreis für das Metall zeitweise deutlich unter die Marke von 6.000 Dollar fiel. In dieser Zeit wurde kaum in neue Explorationsprojekte investiert. Das rächt sich nun in Zeiten höherer Preise. Viele Kupferkonzerne sitzen derzeit zwar wieder auf ordentlichen Cashreserven. Nur ist der Wettbewerb um neue Projekte recht hoch. Zuletzt wurde das deutlich, als Lundin Mining eine Übernahmeofferte über rund 1,5 Mrd. CAD für Nevsun Resources abgab (mehr hier). Im Gegensatz zu den üblichen Gepflogenheiten in der Mining-Branche handelt es sich hier um ein feindliches Angebot. Das Nevsun-Management hatte zuvor nach langen Verhandlungen mit dem schwedisch-amerikanischen Konzern einen Deal verhindert.
Starke Position für Kupferdeveloper
Der mögliche Lundin-Nevsun-Deal zeigt bereits jetzt, dass der Wert von fortgeschrittenen Kupferprojekten in sicheren Jurisdiktionen steigt. So geht es Lundin vor allem um Nevsuns Kupferprojekt in Serbien, also keine bereits produzierende Mine. Was des einen Leid ist, ist aber des anderen Freud. Denn wer heute über ein weit fortgeschrittenes Kupferprojekt verfügt, kann aus einer Position der Stärke heraus handeln. Hierzu zählt auch Nevada Copper (0,66 CAD | 0,44 Euro; CA64128F1099). Die Kanadier bauen derzeit eine Untertagemine in den USA und wollen im dritten Quartal 2019 in Produktion gehen (ausführlich hier). Es ist das einzige voll genehmigte Projekt in den Verinigten Staaten. Als Großinvestor hat sich hier das Schweizer Rohstoffhaus Pala Investments (Anteil: 53%) stark engagiert und für eine Finanzierung des Minenbaus gesorgt. Nach der Untertagemine soll zudem auch ein Tagebau ab ca. 2021/22 die Arbeit aufnehmen. Zusammen kommt Nevada Copper bei diesem Pumpkin Hollow-Projekt auf eine Lebensdauer von 24 Jahren bei einem anfänglichen Cashflow von 75 Mio. US-Dollar p.a. Dem steht aktuell ein Börsenwert von rund etwa 300 Mio. CAD, also umgerechnet 230 Mio. US-Dollar, gegenüber. Wer auf eine steigende Kupfernachfrage setzen will, dürfte mit einem Investment in Nevada Copper gut bedient sein. Ein Verkauf von Pumpkin Hollow sei übrigens nicht notig, betont Pala regelmäßig. Da die Finanzierung stehe und alle Genehmigungen erteilt seien, spüre man keinen Druck, das Projekt vorzeitig zu verkaufen. Klar ist aber auch: Wenn die Preise für solche Projekte hoch bleiben, wird der Schweizer Investor bei einem guten Preis sicher nicht „Nein“ sagen. Wir reden hier schließlich von Private Equity-Investoren.