Aktien Frankfurt Ausblick
Verhaltene Erholung erwartet - Bayer im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte seine Erholungstendenz vom Freitag fortsetzen und freundlich in die neue Woche starten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex stieg eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn um 0,27 Prozent auf 12 758 Punkte. Am Freitag hatte der Dax davon profitiert, dass in Italien doch noch eine neue Regierung aufgestellt werden konnte. Den Erholungstrend nahmen auch die Wall Street und am Montagmorgen die asiatischen Börsen auf. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich eine um 0,2 Prozent höhere Eröffnung ab.
Dennoch wird die politische Unsicherheit den Markt weiter begleiten: "Zur Entwarnung besteht kein Anlass", kommentierte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, mit Blick über die Alpen. "Zwar ist der Wechsel in der Besetzung des Finanzministeriums ein weiteres Indiz dafür, dass die neue Regierung nicht auf einen schnellen Ausstieg aus dem Euro abzielt. Dies ändert aber nichts daran, dass sie gegenüber Brüssel einen Konfrontationskurs verfolgen wird." Auch das Thema US-Strafzölle dürfte in der neuen Woche für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgen, da die EU nun unter Zugzwang steht, entsprechende Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.
Unter den Einzelwerten sollten die Bayer-Aktien im Mittelpunkt des Interesses stehen, nachdem der Pharma- und Chemiekonzern am Sonntag die erwartete Kapitalerhöhung für die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto beschlossen hatte. Der Konzern plant die Ausgabe von 74,6 Millionen Aktien zu je 81 Euro. Die Altaktionäre haben ein Bezugsrecht und können für je 23 gehaltene Anteile zwei neue erwerben. Das Volumen liegt mit 6 Milliarden Euro am oberen Rand der jüngsten Erwartungen von Analysten. Das Grundkapital des Unternehmens steigt dadurch um knapp 9 Prozent. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate verloren die Bayer-Papiere zuletzt 0,6 Prozent.
Lesen Sie auch
Einen Blick wert sein dürften auch die Bankenwerte, die von neu entfachten Übernahmespekulationen in Europa profitieren könnten. Wie die "Financial Times" berichtet, erwägen die italienische Großbank Unicredit und die französische Societe Generale (SocGen) einen Zusammenschluss. Die Verhandlungen seien in einem sehr frühen Stadium und es habe noch keinen formellen Vorstoß gegeben. Zudem sei der Zeitplan für eine mögliche Fusion wegen der instabilen politischen Lage in Italien um 18 Monate aufgeschoben worden, hieß es. Aktien der Deutsche Bank notierten am Morgen auf Tradegate 1,8 Prozent höher, Commerzbank-Titel verteuerten sich um 1,2 Prozent./edh/fba