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    Inflation zieht weiter an  5761  0 Kommentare Türkei: Die Zeichen stehen auf Zinserhöhung

    Die Türkei kämpft gegen einen weiteren Verfall ihrer Währung an. Nachdem der Leitzins auf 16,5 Prozent erhöht wurde, stellt sich nun die Frage nach weiteren Zinserhöhung, um die Lira zu stützen. Die Inflation auf Jahresbasis erreicht im Mai 2018 12,15 Prozent - der zweithöchste Stand seit einem Jahr. 

    Am 6. Juni 2018 soll beim Treffen der türkischen Zentralbank über eine Zinserhöhung entschieden werden. In die Entscheidungsfindung fließen die Inflationsdaten mit ein. Heute teilte Ankara mit, dass im Mai die Inflationsrate auf 12,15 Prozent gestiegen ist - im April lag sie noch deutlich tiefer bei 10,85 Prozent (Jahresbasis). Damit wurden die Erwartungen leicht übertroffen, denn Experten hatten mit 12 Prozent gerechnet. In diesem Jahr konnte bislang folgende Entwicklung beobachtet werden:

    (auf Jahresbasis):

    November 2017 - November 2016: 12,98 %

    Dezember 2017 - Dezember 2016: 11,92 %

    Januar 2018 - Januar 2017: 10,35 %

    Februar 2018 - Februar 2017: 10,26 %

    März 2018 - März 2017: 10,23 %

    April 2018 - April 2017: 10,85 %

    Mai 2018 - Mai 2017: 12,15 %

    Für Timothy Ash, Senior Emerging Market Sovereign Strategist bei BlueBay Asset Management, sieht es derzeit so aus, dass die türkische Zentralbank die Zinssätze sehr wahrscheinlich erhöhen wird. Erdogans wichtigster Wirtschaftsberater, Cemil Ertem, betonte in der vergangenen Woche, dass die Zentralbank Spielraum habe, die Zinsen erneut anzuheben. Drei Ökonomen prognostizieren am vergangenen Donnerstag keine Veränderung des Leitzinses von derzeit 16,5 Prozent und zwei erwarten einen Anstieg um 100 Basispunkte, so eine Bloomberg-Umfrage vom Freitag. Wie Bloomberg schreibt, werden die Devisenmärkte noch lange Zeit sehr skeptisch bleiben.

    Im April war das Preisniveau im Vergleich zum März um 1,87 Prozent gestiegen, was zu einem Kursrutsch führte. Gleichzeitig erreichte die Inflation einen Höchststand seit Dezember 2017. Wie ntv schrieb, müsste "angesichts der hohen Inflation und der Schwäche der Währung die Zentralbank die Zinsen spürbar anheben". Und weiter heißt es: "Höhere Zinsen machen eine Währung attraktiver und lassen sie tendenziell aufwerten, was wiederum Importe verbilligen und so die Inflation dämpfen kann".

    Die türkische Zentralbank veröffentlichte am vergangenen Mittwoch eine Zusammenfassung ihrer Notsitzung vom 23. Mai 2018, bei der die Leitzinsen von 13,5 Prozent auf 16,5 Prozent angehoben wurden, um die Talfahrt der Währung einzudämmen. Entscheidend ist der Satz: "Die Inflationserwartungen, das Preisverhalten und andere Faktoren, die die Inflation beeinflussen, werden genau beobachtet und wenn nötig, werden weitere geldpolitische Straffungen vorgenommen". 

    Am vergangenen Donnerstag wiederholte Erdogan seine Botschaft, dass Bürger die Konten in Fremdwährung haben, diese in türkische Lira umwandeln sollen. "Lasst uns alle denen eine Lektion erteilen, die versuchen, die Wirtschaft und Stabilität der Türkei durch den Wechselkurs zu erschüttern." so Erdogan.

    Quellen:

    Inflation.eu

    ntv

    Bloomberg

    FT

     


     

     

     

     

     

     

     





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