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     319  0 Kommentare Warum die Zinsen noch lange wegbleiben

    Auf den Punkt gebracht:
    • Viele Anleger, vor allem in Deutschland, hoffen auf hohe Zinsen, um wieder auf das Sparbuch bauen zu können.
    • Aufgrund der Nullzinspolitik sowie strukturellen Bedingungen werden diese aber in naher Zeit ausbleiben. Wir gehen weiterhin von historisch niedrigen Zinsen aus.
    • Die Wirtschaft muss einen Weg finden mehr Ausgaben und Investitionen zu tätigen, um das Wachstum anzutreiben. Andernfalls bleiben nur niedrige Zinsen, um aus der Schuldenlast rauszukommen.

     

    Hohe Zinsen – fast schon ein Märchen

    Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als es bei der Bank mehr als 3% Zinsen gab? Vage, richtig? Scheint eine Ewigkeit entfernt.

    Nun für uns Deutsche, international bekannt als vorbildliche Sparer, sind diese Entwicklungen natürlich weniger erfreulich. Im internationalen Vergleich ist die Anlegerquote hier im Lande eine der Niedrigsten. Wir Deutsche bringen unser Geld lieber sicher zur Bank und geben uns mit dem Sparbuch zufrieden. Das kostet häufig doppelt, denn Bank-Gebühren und Inflation stellen faktisch sicher, dass wir jedes Jahr aufs Neue Geld verbrennen. Es ist daher kaum erstaunlich, dass der Unmut über die Nullzins-Politik der EZB in den letzten Jahren größer wird.

    Lange kann das nicht mehr so weitergehen – so auch der O-Ton des Bundesbankpräsidenten Weidmann, der anstrebt den EZB Chefposten nächstes Jahr zu übernehmen. Er möchte persönlich dafür sorgen, das Ende der Nullzinspolitik einzuleiten.

    Alle, die jetzt denken, dass wir bald wieder normale Zinsen sehen werden, müssen wir an dieser Stelle leider enttäuschen.

    Ein zäher Aufstieg

    Natürlich müsste zehn Jahre nach der großen Finanzkrise mittlerweile jedem bekannt sein, warum wir überhaupt in so einer außergewöhnlichen Situation stecken. Um die Schäden der Krise zu minimieren, haben 2008 zahlreiche Zentralbanken sich dazu entschlossen, die Zinsen zu senken. Das Ziel: Die Wirtschaft mit billigem Geld zu stimulieren. Der gewünschte Effekt: Aktienpreise, Inflation und das Bruttosozialprodukt ziehen an und helfen somit aus dem Produktionsloch herauszukommen.

    Rein oberflächlich scheint das geklappt zu haben. Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit ist auf einem historischen Niedrigstand und zahlreiche Unternehmen freuen sich über Rekordzahlen. Und trotzdem ist der Zins noch weit weg von Normalität. Warum wird also weitergemacht?

    Nun einer der wesentlichen Gründe ist die Tatsache, dass die Episode der Erholung länger ging, als eigentlich angedacht. Eigentlich erholt sich die Wirtschaft binnen 2-5 Jahre wieder. Eigentlich wächst die Wirtschaft gerade nach düsteren Zeiten am stärksten. Richtig, eigentlich.


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    Arthur Vott
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    Arthur ist bei Fundamental zuständig für das Wachstum der Firma. Er schafft die Brücke zwischen der Unternehmensentwicklung und der quantitativen Forschung. Schon früh faszinierten ihn daten-getriebene Hedge-Fonds aus den USA und er machte sich zur Aufgabe ihren Erfolg auf den Grund zu gehen. In seinem Studium beschäftigte er sich vor allem mit der Kombinatorik von Value- und Momentum Strategien und deren Alpha-Potential. Nach diversen Stationen im Business Development in der Bau- und Finanzindustrie gründete er Fundamental mit der Vision, erfolgreiche und hochtechnologische Anlagelösungen zu entwicklen.
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    Verfasst von Arthur Vott
    Warum die Zinsen noch lange wegbleiben

    Auf den Punkt gebracht: Viele Anleger, vor allem in Deutschland, hoffen auf hohe Zinsen, um wieder auf das Sparbuch bauen zu können. Aufgrund der Nullzinspolitik sowie strukturellen Bedingungen werden diese aber in naher Zeit ausbleiben. Wir gehen weiterhin von historisch niedrigen Zinsen aus. Die Wirtschaft muss einen Weg finden mehr Ausgaben und Investitionen zu tätigen, […]

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