ANALYSE
Kepler hält Fresenius für unterbewertet - Aktie hoch auf 'Buy'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Analysehaus Kepler Cheuvreux ist nun optimistischer für die operative Entwicklung des Medizinkonzerns Fresenius und hält die Aktie für günstig. Deshalb stufte Analyst Oliver Reinberg die Papiere in einer am Mittwoch vorliegenden Studie von "Hold" auf "Buy" hoch. Er traut ihnen binnen zwölf Monaten einen Anstieg bis auf 82 Euro zu - ein Potenzial von rund 19 Prozent zum aktuellen Kursniveau bei 68,94 Euro.
Der Experte verwies darauf, dass die Fresenius-Anteilsscheine in den vergangenen zwei Jahren ungerechtfertigterweise praktisch stagniert seien. Damit seien sie rund 40 Prozent schlechter gelaufen als die Wettbewerber-Aktien aus dem europäischen Medizintechnik-Segment und hätten immerhin 25 Prozent schwächer als der Dax abgeschnitten.
Nun gehörten sie zu den billigsten Branchenwerten, weshalb es an der Zeit für eine Überprüfung des Bewertungshintergrunds sei. Nach einer Schwächephase habe Fresenius seine Ergebnisqualität mittlerweile wieder verbessert, stellte Reinberg fest. Deshalb erhöhte er seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2018 bis 2020 und liegt damit nun über den entsprechenden Konsensschätzungen der Analysten.
Zudem rechnet der Experte damit, dass der Medizinkonzern aus der gefloppten milliardenschweren Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn mit einem blauen Auge davonkommt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Fresenius den geplanten Zukauf abbrechen darf, taxiert der Experte auf 70 Prozent. Aber selbst wenn Fresenius die Übernahme durchziehen müsse, wäre die Gewinnbelastung beschränkt, so Reinberg. Akorn pocht auf die Einhaltung des Übernahmevertrags und hat in den USA Klage eingereicht. Im Juli geht der Streit vor Gericht.
Gemäß der Einstufung "Buy" rechnet Kepler Cheuvreux auf Sicht der nächsten zwölf Monate mit einem absoluten Aufwärtspotenzial der Aktie von mindestens 10 Prozent./edh/ag/fba
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Analysierendes Institut Kepler Cheuvreux.
Analyst: Kepler Equities