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Unternehmen und Gewerkschaft einigen sich auf Ledvance-Sozialplan
AUGSBURG (dpa-AFX) - Vor der Schließung des Ledvance-Werks in Augsburg haben sich IG Metall und Unternehmen auf einen Sozialplan für die gut 650 Mitarbeiter geeinigt. Die Beschäftigten des Lampenherstellers sollen nun für den Verlust ihrer Arbeitsplätze höhere Abfindungen erhalten als zunächst von den chinesischen Eigentümern angeboten. Das teilte die Augsburger IG Metall am Donnerstag mit.
Anfang Mai hatte die Gewerkschaft mit Streiks gedroht, weil sie mit den Sozialplanverhandlungen nicht einverstanden war. Die geplante Schließung eines Großteils der Produktion konnte die IG Metall letztlich aber nicht abwenden. Allerdings wird ein Teilbereich des Standortes, der Maschinenbau, nicht bereits Ende 2019 komplett geschlossen.
Ledvance teilte mit, für diesen Bereich ein Vermarktungskonzept zu entwickeln, um zusätzliches Geschäft für die Abteilung nach Augsburg zu holen. Ledvance-Geschäftsführer Erol Kirilmaz sagte, sein Unternehmen sei beim Maschinenbau "für Kooperationen mit anderen Industriepartnern offen". 50 Mitarbeiter werden dadurch zunächst neun Monate länger als geplant weiterbeschäftigt. Die Gewerkschaft hofft, dass dieser Bereich dann sogar dauerhaft erhalten werden kann.
Außerdem sollen alle Ledvance-Auszubildenden ihre Lehre in Augsburg beenden können. "Eine Weiterführung des Werks wäre die bessere Lösung gewesen", sagte Augsburgs IG-Metall-Chef Michael Leppek zu dem Sozialplan. "Das war leider nicht durchsetzbar."
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Ledvance gehörte einst zu Osram und war 2017 von chinesischen Investoren übernommen worden. Der Beleuchtungsmarkt ist jedoch im Wandel: Stromsparende LEDs verdrängen früher übliche Leuchtmittel wie Neonröhren oder Halogenlampen. Die neuen Eigentümer wollen insgesamt 1400 der 2200 Arbeitsplätze in Deutschland streichen, hauptsächlich in Augsburg und Berlin./cho/DP/tos