AKTIEN IM FOKUS
Sinkende Renditen belasten Banken - Immobilientitel profitieren
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die sinkenden Renditen deutscher Staatsanleihen nach schwachen Wirtschaftsdaten haben am Freitag die heimischen Bankaktien unter Druck gesetzt. Commerzbank und Deutsche Bank gehörten nach der jüngsten Stabilisierung mit Kursabschlägen von 2,20 beziehungsweise 1,55 Prozent zu den schwächeren Werten im Dax - daran konnte
auch ein Medienbericht über angebliche Fusionsgespräche in den vergangenen Monaten nichts ändern. Entsprechende Spekulationen seien ohnehin nicht gerade neu, kommentierte ein Händler.
Die als "sicherer Hafen" geltenden Immobilientitel profitierten indes vom Renditerückgang: Vonovia reichte ein minimales Plus für den ersten Platz im deutschen Leitindex, während Deutsche Wohnen
als Spitzenreiter im MDax der mittelgroßen Unternehmen um 0,53 Prozent zulegte.
Banken leiden unter sinkenden Zinsen, da diese ihr Einlagengeschäft belasten. Dagegen gehören Immobilienunternehmen zu den Nutznießern einer solchen Entwicklung, die die Finanzierungskosten für Haus- und Wohnungskäufe begünstigt.
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Die aktuelle Entwicklung könnte jedoch nur eine Momentaufnahme sein: Die Analysten der Deutschen Bank rechnen laut einer aktuellen Studie mit einem Renditenanstieg bei Bundesanleihen. Sie trauen den Papieren von Geldinstituten daher eine deutlich überdurchschnittliche Kursentwicklung zu und sind eher skeptisch für Immobilienwerte. Zuletzt hatten Aussagen von Bundesbankpräsident Jens Weidmann und von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet Erwartungen geschürt, dass Europas Währungshüter ihre milliardenschweren Anleihekäufe noch in diesem Jahr beenden könnten./gl/ag/fba