Aktien New York
Kleine Gewinne - Sorgen um Handelskonflikt bei G7-Gipfel
NEW YORK (dpa-AFX) - Am ersten Tag des G7-Gipfels in Kanada ist für die Bullen am US-Aktienmarkt nicht viel zu holen. Nach anfänglichen Verlusten drehte der Dow
Jones Industrial am Freitag mit 0,17 Prozent auf 25 285,26 Punkte zwar leicht ins Plus. Die Investoren dürften sich jedoch angesichts des äußerst angespannten Verhältnisses zwischen
US-Präsident Donald Trump einerseits und den übrigen Teilnehmern des Treffens andererseits nicht zu weit vorwagen.
"Aus dem G7-Treffen ist mittlerweile eher ein G6 + 1 Treffen geworden", schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda mit Blick auf die isolierte Stellung
Trumps in diesem Forum. Er isoliere die Vereinigten Staaten gleich in mehreren wichtigen Punkten wie dem Welthandel, dem Atom-Abkommen mit dem Iran sowie dem Klimaschutz. Vor allem die
Auseinandersetzungen in der Handelsfrage bereite den Investoren Sorgen.
Im Verlauf dieser Woche deutet sich für den Dow ein Zugewinn von 2,7 Prozent an. Die Aussicht auf eine unverändert robuste Konjunktur und steigende Gewinne vor allem der Unternehmen der Technologiebranche trieb die Kurse hoch.
Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag ebenfalls leicht zu um 0,18 Prozent auf 2775,26 Zähler. Der Nasdaq 100 holte anfängliche Verluste wieder auf und handelte nur noch 0,06 Prozent niedriger bei 7148,861 Zählern.
Im Fokus standen wie schon in den vergangenen Wochen Technologie-Aktien. Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" rief bei Investoren Sorgenfalten hervor. Ihrem Bericht zufolge hat Apple seine Zulieferer darauf eingestellt, dass für die neue iPhone-Generation rund 20 Prozent weniger Komponenten geordert würden als im Vorjahr für das aktuelle Modell. Für die Papiere von Apple ging es um 1,14 Prozent nach unten.
In dieses Bild passte ein zurückhaltender Ausblick des Chip-Produzenten und Apple-Zulieferers Broadcom. Dessen Management habe sich nicht auf Aussagen zur künftigen Umsatzentwicklung und zu Trends bei den verschiedenen Komponenten festlegen lassen, bemängelte Analyst Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein. Broadcom-Papiere büßten 2,20 Prozent ein.
Die Nachrichten zu Apple und Broadcom belasteten auch etliche andere Chip-Aktien: Der US-Halbleiterindex Philadelphia Semiconductor Index verlor 0,8 Prozent. Papiere des Branchenschwergewichts Intel lagen mit minus 1,57 Prozent am Ende des Dow.
Gefragt waren angesichts der Risikoscheu Aktien aus dem Konsumsektor. So legten Procter & Gamble , Johnson & Johnson und Coca-Cola zwischen 0,5 und 1,2 Prozent zu. Wegen ihrer stabilen Erträge und Dividenden gelten die Aktien dieser Unternehmen als vergleichsweise sichere Anlagen./bek/jha/