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     684  0 Kommentare Reverse Bonuszertifikate – Absichern mit Köpfchen - Seite 2

    200 Euro – 70 Euro = 130 Euro.

    Das ReverseBonus-Zertifikat bietet also die Chance auf einen 30-prozentigen Bonus (ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten und sonstigen Gebühren).

    Notiert die Kompass-Aktie am letzten Bewertungstag unter dem Bonuslevel von 70 Euro, partizipiert der Investor auch positiv an der zusätzlichen negativen Wertentwicklung. Würde sich die Kompass-Aktie beispielsweise auf 50 Euro halbieren, bekäme der Anleger 200 – 50 = 150 Euro. Für den Fall, dass die Kompass-Aktie auf oder über die Barriere steigt, gehen auch hier Bonuschance und Absicherung verloren. Der Investor partizipiert dann negativ eins zu eins an der Wertentwicklung. Das heißt: Ein Anstieg von 40% in der Kompass-Aktie würde eine Rückzahlung von 60 Euro bedeuten – also einen Verlust von 40%.

    Reverse-Bonus

    Das Reverse-Bonus-Zertifikat weist ein anderes Chance-Risiko-Verhältnis auf als ein klassisches Bonus-Zertifikat. Denn die maximale Rendite ist hier von vornherein begrenzt – im Beispiel auf 100%. Dass der Anleger diese Wertentwicklung erzielt, ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Denn der Basiswert müsste auf null sinken.

    Im Gegensatz dazu kann (je nach Lage des Reverselevels) die Gefahr eines Totalverlustes größer sein als bei einem klassischen (NonReverse-)Bonus-Zertifikat. Dieser Fall tritt ein, wenn der Basiswert bei Fälligkeit auf oder über dem Reverse level notiert – im Beispiel bei einer Kursverdoppelung. Bei einem gewöhnlichen Bonus-Zertifikat müsste der Basiswert dagegen wertlos werden, damit es zum Verlust des gesamten Kapitals kommt. Nach der Verletzung der Barriere, also bei einem deutlichen Kursanstieg des Basiswerts, besitzt der Zertifikatskäufer wirtschaftlich nur einen Put-Optionsschein mit Basispreis in Höhe des Reverselevels, im Beispiel von 200 Euro.

    Während bei der klassischen Variante von Bonus-Zertifikaten Basiswerte mit hohen Dividendenrenditen vorteilhaft sind, bieten sich bei den Reverse-Zertifikaten der DAX® oder Aktien mit geringen Ausschüttungsrenditen an. Warum das so ist, wird bei einem Blick auf die Struktur von Reverse-Bonus-Zertifikaten deutlich. Anstelle eines Zero-Strike-Calls und eines Down-andout-Puts bestehen die Reverse-Zertifikate aus einer Put-Option und einem Up-and-out-Call.

    Die Put-Option hat einen Basispreis in Höhe des Reverselevels. Der Up-and-out-Call hat einen Basispreis in Höhe des Bonuslevels. Seine Knock-out-Barriere befindet sich in Höhe der Barriere. Während eine hohe Dividendenrendite einen Zero-Strike-Call verbilligt, würde sie eine Put-Option verteuern.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Reverse Bonuszertifikate – Absichern mit Köpfchen - Seite 2 Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der der Markt sehr teuer ist und der Markt für uns nach oben begrenzt scheint. Neben Put-Optionsscheinen bieten Reverse-Bonus-Zertifikate eine attraktive Möglichkeit sich gegen fallende Kurse …