Die besten Anlagestrategien aller Zeiten Teil 1 - Seite 2
Die Krux bei einer solchen Betrachtungsweise: Sie enthält Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Gewinne des betreffenden Unternehmens. Dabei wird dann eine so genannte Konsensschätzung der Analysten ermittelt. Das heißt, es wird einfach der Durchschnitt der Gewinnschätzungen der einzelnen Analysten für das betreffende Unternehmen herangezogen. Daraus lässt sich dann zum Beispiel ein erwartetes KGV für 2018, 2019, 2020 usw. ermitteln.
Wer schon länger dabei ist weiß, dass diese Schätzungen häufig mit einer sehr hohen Unsicherheit verbunden sind. Oder einfacher gesagt: Die Analysten liegen sehr oft falsch mit ihren Prognosen. Insbesondere gilt das bei Aktien aus zyklischen Branchen, wo der Gewinn stark von der konjunkturellen Gesamtsituation abhängt. Zudem gibt es das Problem, dass speziell bei kleineren Unternehmen die Analysen von den Firmen selbst in Auftrag gegeben (und bezahlt) werden und daher oft übertrieben optimistische Annahmen gemacht werden.
Es wird komplett auf Schätzungen verzichtet
Das Spannende bei O`Shaughnessy ist nun, dass er komplett auf die Berücksichtigung solcher Schätzungen verzichtet. Ihn interessieren nur die vergangenheitsbezogenen Daten. Das heißt: Er testet nur die echten Daten, die schwarz auf weiß vorliegen. Ihm ist es völlig egal, ob die vorliegende Aktie Facebook oder NVIDIA ist, denen (angeblich) ein glorreiche Zukunft bevorsteht (und die deshalb auf Basis der fundamentalen Bewertungskennzahlen sehr hoch bewertet sind) oder ob es sich um einen Autohersteller oder einen Buchverlag handelt, um mal zwei Beispiele für Branchen zu nennen, denen Anleger im Moment nur sehr niedrige Bewertungen zubilligen.
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Das bedeutet im Klartext: O´Shaughnessy hat getestet, ob der Grundsatz Niedriges KGV = niedrige Bewertung = zukünftig stärker steigende Kurse in dieser Einfachheit tatsächlich zutreffend ist. Und er hat das nicht nur für das KGV untersucht sondern auch für andere fundamentale Bewertungszahlen und andere Variablen wie z.B. die relative Stärke einer Aktie. Und in einem zweiten Schritt hat er dann auch getestet, was passiert, wenn man mehrere dieser Kennzahlen kombiniert.
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