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    Vollgeld, Ursache und Wirkung, Zentralbanken, Teilreservesystem,  2544  0 Kommentare Vollgeld-Initiative: Bekommt die Schweiz ein neues Geldsystem? – Teil I

    Die Schweiz hat gegen das Vollgeld entschieden. Wer sich für die Hintergründe der Initiative interessiert, hier eine kurze Zusammenfassung. Über das Volksbegehren, das hauptsächlich die private Kreditschöpfung durch das Bankensystem (Teilreservesystem) unterbinden würde, soll die Schweizer Bevölkerung also am 10. Juni abstimmen. Sollte die Initiative angenommen werden, würde in der Verfassung verankert, dass alles Geld durch die Schweizer Nationalbank geschaffen werden muss. Dies bezeichnen die Initianten als „Vollgeldsystem“. Geschäftsbanken dürften dagegen kein Buchgeld (Forderung auf Bargeld) mehr schaffen. Sie müssten Kredite stattdessen durch Spareinlagen oder SNB-Darlehen zu 100% decken. Damit würde den Geschäftsbanken das Privileg, Geld aus dem Nichts zu schöpfen, entzogen und in den Händen der Schweizerischen Nationalbank zentralisiert. Die Geldmenge würde somit zu 100% von der SNB gesteuert.

    Vor rund 3 ½ Jahren wurde ich zu einem Podiumsgespräch eingeladen, welches die Vollgeld-Initianten damals organisierten. Dieses fand einige Wochen vor der Abstimmung zur Goldinitiative in der Schweiz statt. Ich wurde damals angefragt, ob ich Lukas Reimann zusammen mit Luzi Stamm (beide gehörten zu den Hauptinitianten der Goldinitiative), in dieser Diskussionsrunde vertreten könne. Der Hauptgrund war, dass Lukas wusste, dass Gold für mich die härteste Währung der Geschichte ist und ich somit meine Gedanken aus monetärer Sicht einbringen könnte.

    In der Zwischenzeit wurde die Goldinitiative von den Bürgern abgelehnt und nun steht die schweizerische Bevölkerung erneut vor einer weiteren Abstimmung, ob Sie das aktuelle Zentralbankensystem verändern will oder nicht.

    Damals wie auch heute, war aus meiner Sicht der wichtigste Punkt, dass sowohl die Gold- als auch die Vollgeld-Initiative klare Zeichen sind, dass Teile der schweizerischen Bevölkerung unzufrieden sind mit dem heutigen Geldsystem, und deshalb nach neuen Ansätzen und Lösungen suchen. Grundsätzlich ist es eine sinnvolle Sache, dass wir hier in der Schweiz über unterschiedliche Geldsysteme diskutieren. Die Zeit somit nutzen, die Mechanismen und Schwerpunkte dahinter zu besprechen, mit dem Ziel, diese besser zu verstehen.

    Um was geht es nun bei der Vollgeldinitiative?
    Die Initianten wollen gemäß eigenen Aussagen „das heutige Geldsystem grundlegend verändern“. Es handle sich um einen radikalen Vorschlag, der die Banken in der Schweiz sicherer machen soll. In der Folge könnten Finanzkrisen verhindert und das Geld von Bankkunden besser geschützt werden, so das Initiativekomitee.

    Über das Volksbegehren, das hauptsächlich die private Kreditschöpfung durch das Bankensystem (Teilreservesystem) unterbinden würde, soll die Schweizer Bevölkerung also am 10. Juni abstimmen. Sollte die Initiative angenommen werden, würde in der Verfassung verankert, dass alles Geld durch die Schweizer Nationalbank geschaffen werden muss. Dies bezeichnen die Initianten als „Vollgeldsystem“. Geschäftsbanken dürften dagegen kein Buchgeld (Forderung auf Bargeld) mehr schaffen. Sie müssten Kredite stattdessen durch Spareinlagen oder SNB-Darlehen zu 100% decken. Damit würde den Geschäftsbanken das Privileg, Geld aus dem Nichts zu schöpfen, entzogen und in den Händen der Schweizerischen Nationalbank zentralisiert. Die Geldmenge würde somit zu 100% von der SNB gesteuert.

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    Claudio Grass
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    Claudio Grass ist unabhängiger Edelmetallberater in der Schweiz und hilft weltweiten institutionellen und privaten Anlegern, massgeschneiderte Lösungen im Bereich Kauf, Verkauf und Lagerung von physischen Edelmetallen zusammenzustellen. Dank seiner langjährigen Erfahrung verfügt er über ein ausgewähltes Netzwerk von Partnern in der Schweiz und Liechtenstein, welche Metalle nur unter direktem und uneingeschränkten Eigentum des Kunden ausserhalb des traditionellen Bankensystems einlagern. Er ist ebenfalls Botschafter des Mises Institutes in Auburne, Alabama. claudiograss.ch
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    Verfasst von Claudio Grass
    Vollgeld, Ursache und Wirkung, Zentralbanken, Teilreservesystem, Vollgeld-Initiative: Bekommt die Schweiz ein neues Geldsystem? – Teil I Die Schweiz hat gegen das Vollgeld entschieden. Wer sich für die Hintergründe der Initiative interessiert, hier eine kurze Zusammenfassung. Über das Volksbegehren, das hauptsächlich die private Kreditschöpfung durch das Bankensystem (Teilreservesystem) unterbinden würde, soll die Schweizer Bevölkerung also am 10. Juni abstimmen. Sollte die Initiative angenommen werden, würde in der Verfassung verankert, dass alles Geld durch die Schweizer Nationalbank geschaffen werden muss. Dies bezeichnen die Initianten als „Vollgeldsystem“. Geschäftsbanken dürften dagegen kein Buchgeld (Forderung auf Bargeld) mehr schaffen. Sie müssten Kredite stattdessen durch Spareinlagen oder SNB-Darlehen zu 100% decken. Damit würde den Geschäftsbanken das Privileg, Geld aus dem Nichts zu schöpfen, entzogen und in den Händen der Schweizerischen Nationalbank zentralisiert. Die Geldmenge würde somit zu 100% von der SNB gesteuert.

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