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    ROUNDUP/Kreise  525  0 Kommentare Vertriebsvorstand soll neuer Audi-Chef werden

    INGOLSTADT/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Nach der Verhaftung von Audi -Chef Rupert Stadler soll der bislang unbelastete Vertriebschef Bram Schot vorerst an die Spitze des Autobauers aufrücken. Der Audi-Aufsichtsrat muss der Personalie noch formal zustimmen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag von mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfuhr. Der in den Niederlanden geborene Manager ist seit September vergangenen Jahres bei Audi.

    Mit Stadler war zum ersten Mal in der Dieselaffäre ein Unternehmenslenker verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft München wirft ihm Betrug vor und erwirkte am Montag einen Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr. In Wolfsburg trat am Mittag der VW -Aufsichtsrat zusammen, um über die neue Lage und die Konsequenzen zu beraten.

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    Stadler sei am Montagvormittag an seinem Wohnort festgenommen und dann der Ermittlungsrichterin vorgeführt worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in München. Stadler habe noch keine Angaben zur Sache gemacht. Er wolle sich aber äußern, nachdem er mit seinem Verteidiger gesprochen habe, sagte der Staatsanwalt. Der Verteidiger nehme jetzt Akteneinsicht und wolle am Dienstag mit Stadler darüber sprechen, so dass die Vernehmungen frühestens ab Mittwoch beginnen sollten. Wo der Manager einsitzt, sagte der Staatsanwalt nicht.

    Gegen Stadler waren in der Vergangenheit schon mehrfach Rücktrittsforderungen laut geworden, auch Namen möglicher Nachfolger waren schon im Gespräch. Mit Schot, der mit vollem Vornamen Abraham heißt, übernimmt in Ingolstadt nun ein Manager mit vergleichsweise wenig Audi-Stallgeruch. Der heute 56-Jährige war 2011 von Daimler in den VW-Konzern gewechselt und dort rund fünf Jahre Vertriebschef bei den VW-Nutzfahrzeugen.

    Stadler war vor elf Jahren Audi-Vorstandschef geworden. Kurz nach Aufdeckung manipulierter Abgaswerte bei VW-Vierzylinder-Motoren im Herbst 2015 in den USA hatte er Manipulationen auch bei Sechszylinder-Dieselmotoren von Audi zugeben müssen. Eine persönliche Mitwisserschaft oder gar Beteiligung hat er jedoch bis heute bestritten. Die VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch hatten Stadler bis zuletzt den Rücken gestärkt.

    Vor einer Woche hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sie ein Ermittlungsverfahren gegen ihn und ein namentlich nicht genanntes Vorstandsmitglied von Audi eingeleitet hat. Auch die Wohnungen der beiden wurden durchsucht.

    Die Ermittler legen ihnen Betrug und Falschbeurkundung zur Last. Die beiden hätten Dieselautos mit manipulierter Abgasreinigung in Europa wissentlich in den Verkehr gebracht. Stadler soll nach der Aufdeckung der Manipulationen in den USA von den falschen Abgaswerten auch in Europa gewusst haben, aber anders als in den USA keinen Vertriebsstopp angeordnet haben. Die Ermittler stützten sich auf die Auswertung von Korrespondenz, verlautete aus Ermittlerkreisen.

    Audi soll in den USA und Europa von 2009 an rund 220 000 Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft haben. Seit Ende 2015 hatten zwei Audi-Entwicklungsvorstände und vier weiter Audi-Vorstände ihren Hut nehmen müssen. Wegen der Abgastricksereien hatte Audi bereits 2,25 Milliarden Euro zurückstellen müssen.

    Ein ehemaliger Porsche-Entwicklungsvorstand sitzt seit September 2017 in München in Untersuchungshaft. Einer seiner früheren Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm war nach mehreren Monaten Untersuchungshaft im November 2017 wieder freigekommen./fri/rol/DP/tos





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