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    DIHK-Studie  9500  0 Kommentare Die neuen Sorgenkinder der deutschen Wirtschaft

    Deutsche Manager sprechen von „wachsenden Risiken im Geschäft in Italien und Spanien.“ Das geht aus einer internen Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Griechenland und Frankreich werden positiver eingeschätzt.

    Italien und Spanien seien für das Auslandsgeschäft deutscher Firmen neue Sorgenkinder, so die Kernaussage der DIHK-Studie. Demnach schätzen die Manager in Italien die neue Regierung mit der rechten Partei Lega und der populistischen 5-Sterne-Bewegung als problematisch ein. „Fiskaldisziplin und Sparmaßnahmen werden in den Hintergrund gedrückt – ein eher schlechter Dienst für die internationale Wettbewerbsfähigkeit italienischer Produktionsstandorte”, so der DIHK.

    Italienische Wirtschaftspolitik verunsichert

    „Mühsam errungene, wichtige Fortschritte für die Sanierung der Staatsfinanzen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes könnten verspielt werden“, heißt es in der Studie. Die neue italienische Regierung habe ein teures Regierungsprogramm aufgestellt. Dazu gehörten ein Grundeinkommen für Arbeitslose, Mindestlohn und zwei Flat-Tax-Raten um 15 und 20 Prozent. Zudem soll die Rentenreform der Vorgängerregierung (u. a. mit der Kürzung des Renteneintrittsalters) rückgängig gemacht werden. Deutsche im Ausland engagierte Unternehmen seien wegen der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Italien zunehmend verunsichert, berichtet der DIHK.

    Spaniens Politik irritiert Auslandsmanager

    Skeptisch verfolgen die deutschen Unternehmenslenker die Politik des Sozialdemokraten Pedro Sanchez in Spanien. Ministerpräsident Sanchez habe zwar angekündigt, das beschlossene Haushaltsgesetz, welches einen steuerpolitisch stabilen Weg einschlägt, nicht anzutasten. Es sei aber unsicher, inwieweit Sanchez den Reformpfad tatsächlich weitergehe. Reformen der letzten Jahre stünden auf der Kippe.

    Außerdem belaste der politische Streit um die Unabhängigkeit Kataloniens. Die Krise um die Region, die mehr als 20 Prozent zum gesamten Bruttoinlandsprodukts Spaniens (235 Mrd. Euro) beiträgt, sei nicht gelöst. Zudem stehe die neue Minderheitsregierung auf unsicheren Beinen. Neuwahlen vor Ende der Legislaturperiode 2020 seien wahrscheinlich.

    Musterschüler Macron ebnet Weg für Modernisierung

    Die deutschen Unternehmen stellen laut der DIHK Frankreich unter Präsident Emmanuel Macron gute Noten aus. Macron habe im ersten Amtsjahr aus Sicht der Unternehmen wichtige Änderungen in der Steuer- und Arbeitsmarktpolitik erreicht. Deutsche Unternehmen könnten von der Modernisierung Frankreichs profitieren.

    Griechenland wieder auf Wachstumskurs

    Griechenland bemüht sich tatkräftig, dass Etikett „Sorgenkind“ abzustreifen. Griechenlands Wirtschaft sei nach der langen Krise wieder auf Wachstumskurs. Gründe dafür seien steigende Investitionen und der wachsende private Konsum, heißt es im DIHK-Papier. Die Arbeitslosigkeit sinke, da die Tourismusbranche wieder auf die Füße kommt.

    Zudem stehen laut DIHK-Analysten die Zeichen dafür gut, dass das Mittelmeerland bis zur Sitzung der Eurogruppe am 21. Juni 2018 die vereinbarten Reformen umsetzen kann – Bedingung dafür, dass die im Juli geplante letzte Tranche des dritten Rettungsprogramm in Höhe von 11,7 Mrd. Euro an Griechenland ausgezahlt werden kann.

    Es mangele in Griechenland aber noch an der Entwicklung von zukunftsgerichteten Produktionstechnologien und der Förderung von Innovationen, so die Experten. Eine höhere Produktivität der Wirtschaft würde dazu beitragen, neues Wachstum zu schaffen und Investitionen anzuziehen.





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