PSI AG "überdurchschnittlich" laut HypoVereinsbank

Die HypoVereinsbank gibt ihre bisherige Zurückhaltung gegenüber der Aktie der PSI AG (WKN 696822) auf und setzt sie von "Marktneutral" auf "Überdurchschnittlich" hoch. Damit fällt das Institut in den Chor der positiven Analystenstimmen nach der Analystenkonferenz am 22. August ein. 106264

Die in den letzten acht Monaten durchgeführte strategische Neuausrichtung hat die Experten offenbar überzeugt, so dass sie ihre Umsatzschätzung angehoben haben. Die EPS-Schätzungen bleiben jedoch zunächst für 2000_2001 bei 0,49_1,08 Euro.

Das EBIT im Systemgeschäft habe um 35,1 Prozent auf 6,5 Mio. Euro gesteigert werden können, heißt es aus München. Im Produktgeschäft habe das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr auf –5,3 Mio. Euro verbessert werden können. Dadurch konnte für die ersten sechs Monate insgesamt ein positives EBIT in Höhe von 1,17 Mio. Euro erzielt werden. PSI plane im Produktgeschäft für das vierte Quartal 2000 ein ausgeglichenes EBIT und für das nächste Geschäftsjahr ein leicht positives Ergebnis.

Nach Überzeugung der HypoVereinsbank wachse der klassische ERP-Markt derzeit deutlich langsamer als im letzten Jahrtausend. Das damit einhergehende schwache Produktgeschäft habe zum negativen Ergebnis im letzten Geschäftsjahr geführt. PSI habe den richtigen Schluss gezogen und konzentriere sich jetzt auf das klassische Projektgeschäft. Außerdem greife nun das Kostenmanagement.

Der Anstieg der Auftragseingänge im ersten Halbjahr auf 100 Mio. Euro und die deutliche Ergebnisverbesserung in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bestätigten den neuen Kurs.

Drei Säulen


PSI stehe jetzt auf den drei Säulen Energie, Güter und Information.

Die europaweite Deregulierung der Energiemärkte habe im Jahr 1999 zu starken Veränderungen geführt. PSI sei in Deutschland Marktführer für Software im Energiemarkt. Nach der Stromwirtschaft wird sich die Deregulierung im laufenden Jahr 2000 auf die Gasversorgungswirtschaft ausdehnen. PSI habe sich hier mit der Übernahme des Bereiches Gasmanagementsysteme der debis hervorragend positioniert. Dieser Schritt sei bisher noch nicht ergebniswirksam gewesen. Zudem sei das Know-how des Unternehmens im Netzmanagement auch auf den sich abzeichnenden nächsten Deregulierungsmarkt Wasser anwendbar.

Im Ressourcen-Management für den Bereich Güter etabliere sich PSI als Anbieter für durchgängige E-Logistik-Lösungen, die die Glieder der logistischen Kette zu einem Ganzen verbinden und für reibungslose Prozesse sogar über Unternehmensgrenzen hinweg sorgen. PSI habe seine Position hier durch die Übernahmen der ECI GmbH mit ihren Standardprodukten für Logistik und Lagerverwaltung und der Planar GmbH mit deren Know-how bei eBusiness und Logistik stärken können. Hier kommt PSIPENTA ins Spiel: Das Produkt stelle die Basis der Logistik-Lösungen von PSI dar.

Der eCommerce- und Internet-Bereich unter Federführung der Tochter UBIS laufe ebenfalls gut. Hier hätte ein grosser Auftrag des deutschen Handwerks Zeichen gesetzt.

Die Einführung des UMTS-Standards eröffne für PSI neue Chancen. PSI arbeite im Rahmen eines derzeit laufenden Forschungsprojektes mit. Dabei soll ein einheitlicher, herstellerunabhängiger Standard für das Konfigurationsmanagement in heterogenen GSM/UMTS-Umgebungen entwickelt werden. Die sich für PSI hieraus ergebenden zusätzlichen Wachstumsschübe ließen sich aber derzeit nicht genau beziffern, meinen die Experten der HypoVereinsbank.

Aus all diesen Gründen sehen die Analysten in den nächsten Monaten eine überdurchschnittliche Kursentwicklung der PSI-Aktie.

Der Chart


Die Aktie notiert aktuell knapp behauptet bei 28,60 Euro. Sie ist kurzfristig in eine um die GD100 herum laufende Seitwärtsbewegung eingeschwenkt. GD30 bei 26 Euro. Stochastik überkauft. MACD waagerecht. Möglich, dass er zumindest kurzfristig in den Verkaufsmodus wechselt. Starke Widerstände bei 30 Euro.