Deutsche Anleihen
Kursverluste - Robuste Konjunkturdaten belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag gefallen. Der für den deutschen Markt richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,18 Prozent auf 161,92 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,34 Prozent.
Die überraschend verbesserte Stimmung in den Unternehmen der Eurozone hat die als sicher geltenden Staatsanleihen belastet. Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex stieg um 0,7 Punkte auf 54,8 Zähler. Es ist der erste Anstieg des stark beachteten Indikators nach vier Rückgängen in Folge. Die neuen Daten dämpfen die Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung.
"Die Eurozonen-Konjunktur wird im ersten Halbjahr eine Delle verzeichnen, soviel steht fest", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Allerdings droht kein jäher wirtschaftlicher Absturz." Die verbesserte Beschäftigungssituation, die niedrigen Zinsen und eine gut laufende Bauwirtschaft würden die Konjunktur im zweiten Halbjahr auf Kurs halten.
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Für Zuversicht an den Finanzmärkten sorgte die Einigung auf ein letztes Hilfspaket für Griechenland in der Nacht. Das Krisenland bekommt zum Abschluss noch einmal neue Milliardenkredite und Schuldenerleichterungen und soll ab August dann finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen. Als sicher geltende Bundesanleihen waren daher weniger gefragt. Griechische Anleihen profitierten hingegen von der Entscheidung. Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen fiel um 0,17 Prozentpunkte auf 4,068 Prozent./jsl/tos