Analyst sieht VW im Handelskrieg vorne
Für viele Experten ist der drohende Handelskrieg ein “Spiel ohne Gewinner”. Wenn es nur Verlierer gibt, sollte man an der Börse schauen, wer sich am besten schlägt. Für die Experten der Societe Generale gehört VW dazu. Die französische Großbank hat das Kursziel für die Vorzugaktien von Volkswagen (VW) angesichts der im globalen Handelskonflikt drohenden Zölle auf Autos von 218 auf 216 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf “Buy” belassen. In einem Spiel ohne Gewinner, liege der relative Vorteil bei Volkswagen, schrieb Analyst Stephen Reitman in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Die Zielsenkung reflektiere derweil die in Deutschland gezahlte Geldbuße von einer Milliarden Euro im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre. Unser Favorit ist weiterhin der Discounter MF5WHD. Beim DAX ist unser Favorit zum Wochenstart der Inliner ST0GPG. Ergänzend blicken wir auf den Onemarkets-Wochenausblick:
Die Mehrheit der Aktienbarometer gab in der abgelaufenen Woche deutlich nach. Der DAX® verlor zeitweise gar rund 500 Punkte. Für Unsicherheit sorgte vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China, der nun möglicherweise auch die Automobilindustrie treffen könnte. Eine Reihe von Experten glaubt inzwischen, dass die Weltwirtschaft den Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, nicht schadlos überstehen dürfte. Mit der Gewinnwarnung von Daimler am Freitag wurde klar, dass die Auseinandersetzung bei deutschen Unternehmen bereits Bremsspuren hinterlässt. Daimler dürfte nicht der einzige Konzern bleiben.
Die risikoaverse Haltung vieler Investoren zeigte sich auch am Anleihemarkt. Dort gingen die Renditen langfristiger Staatspapiere weiter zurück. Zum Wochenschluss lag die Rendite für 10jährige deutsche Staatspapiere auf 0,33 Prozent.
Am Rohstoffmarkt zeigte sich derweil ein divergierendes Bild. Der Ölpreis zog im Wochenvergleich nach oben. Die geplante Erhöhung der Ölförderung seitens der OPEC-Länder und ihrer Partner wie Russland fiel wohl kleiner aus, als von vielen Investoren erwartet. Die Edelmetalle Gold und Silber konnten sich nach den Abschlägen der Vorwoche wieder stabilisieren.
Unternehmen im Fokus
In der abgelaufenen Woche standen unter anderem die Automobilbauer im Fokus. Die Angst vor Strafzöllen und die Gewinnwarnung bei Daimler ging auch bei der Konkurrenz BMWund VW und Zulieferern wie ElringKlinger, Hella, Leoni und Schaeffler nicht spurlos vorbei. In der zweiten Reihe mussten vor allem Aixtron, Dialog Semiconductor, Nordex und Siltronic kräftig Federn lassen. Gegen den Trend zulegen konnten Biotechaktien wie Evotec, Medigene und MorphoSys. Der positive Trend in dem Sektor spiegelte sich auch beim European Biotech Index wider. Ebenfalls verbessern konnten sich Internettitel wie Delivery Hero, Rocket Internet und Zalando sowie Axel Springer.
Deutsche Euroshop, MasterCard und Tele Columbus laden kommende Woche zur Hauptversammlung.
Wichtige Termine
- 25.6.: Deutschland – Ifo-Geschäftsklimaindex
- 27.6.: USA – Rohöllagerbestand
- 27.6.: USA – Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter
- 28.6.: Europa – Verbrauchervertrauen
- 28.6.: Deutschland – Verbraucherpreisindex
- 28.6.: USA – Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
- 29.6.: Europa – Verbraucherpreisindex Eurozone
Charttechnischer Ausblick: DAX®
Widerstandsmarken: 12.610/12.700/12.800 Punkte
Lesen Sie auch
Unterstützungsmarken: 12.480 Punkte
Der DAX® scheiterte am Wochenschluss wiederholt an der Widerstandsmarke von 12.610 Punkten. Solange dieses Hürde nicht überwunden ist, müssen Anleger mit einem erneuten Rücksetzer auf 12.480 Punkte rechnen. Gelingt derweil der Ausbruch über 12.610 Punkte hat der Index aus technischer Sicht Luft bis 12.740 Punkte.