Aktien Frankfurt
Kleine Erholung nach großem Rückschlag
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine verhalten freundliche Stimmung hat sich am Dienstag am deutschen Aktienmarkt durchgesetzt. Nach dem heftigen Kursrutsch zum Wochenbeginn erholte sich der Dax am späten Vormittag um 0,33 Prozent auf 12 310,30 Punkte. In den vergangenen sieben Handelstagen war der Dax um mehr als 6 Prozent abgesackt. Der sich zuspitzende weltweite Handelskonflikt hatte die Nerven der Börsianer strapaziert und die Kurse belastet.
Die US-Regierung erwägt, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken. Chinas Präsident Xi Jinping verschärfte daraufhin einem Bericht zufolge erneut den Ton im Handelszwist. Damit scheint die Zeit vorbei zu sein, in der China versucht, gemäßigt und mit diplomatischen Maßnahmen auf immer wieder neue Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump einzugehen.
Der globale Handelskonflikt belaste zunehmend die Konjunktur in Deutschland, schrieb Experte Ulrich Wortberg von der Helaba. Die Kursverluste an der Wall Street zeigten zudem, dass auch dort die Erwartungen an die Konjunktur "nicht zu hoch gesteckt werden sollten", warnte Wotberg.
Ähnlich sah es von Sascha Sadowski vom Online-Broker Lynx: Die internationalen Lieferketten seien mittlerweile so eng verzahnt, dass Strafzölle auf chinesische Importe und fehlende Investitionen aus China auch Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben könnten.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,36 Prozent auf 3381,30 Zähler. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Dienstag um 0,59 Prozent nach oben auf 25 999,36 Punkte. Der TecDax erholte sich mit 0,91 Prozent auf 2758,43 Punkte etwas stärker.
Einige der größten Kursverlierer vom Montag lagen in der Erholung nun vor. So verteuerten sich Aktien von Infineon um 1,4 Prozent, nachdem sie tags zuvor um mehr als 5 Prozent abgesackt waren. Auch Linde-Aktien, die am Vortag stark unter Druck geraten waren, erholten sich um 1,1 Prozent.
Investoren setzten in der Erholung teils auf defensive Aktien. So lagen die Papiere von Beiersdorf, RWE und Eon im Dax auf den vorderen Plätzen mit Kursgewinnen von 1,3 bis 3,0 Prozent. Versorger und Konsumgüterhersteller gelten als Unternehmen mit auch in Krisenzeiten recht stabilen Erträgen.
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Daneben bewegten Analystenkommentare die Kurse: Aktien von ProSiebenSat.1 profitierten von einer Hochstufung durch die Bank UBS und rückten um 2,8 Prozent vor. Eine Verkaufsempfehlung der Citigroup drückte den Kurs des Windturbinenherstellers Nordex um 5,2 Prozent nach unten. Das Bankhaus Lampe riet bei Aktien von Sixt zum Kauf, was den Kurs um 2 Prozent nach oben trieb./bek/jha/