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Ölpreisrally sorgt für frischen Wind an der Börse

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag wieder etwas Gas gegeben. Auftrieb gab dem Markt eine frische Rally bei den Ölpreisen, von der die Kurse zahlreicher Energiekonzerne profitierten. Ihre Sorgen wegen des globalen Handelskonflikts schoben die Anleger vorübergehend beiseite.

Der Dow Jones Industrial legte zuletzt um 0,42 Prozent auf 24 355,71 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,48 Prozent auf 2729,98 Zähler nach oben. Noch etwas stärker stieg der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 mit plus 0,76 Prozent auf 7091,39 Zähler.

Die Ölpreise zogen nach Berichten kräftig an, wonach die USA nach ihrem Austritt aus dem Atomabkommen mit dem Iran ein baldiges Ende aller Rohölimporte aus dem Land fordern. Mit dem Total-Embargo würden die Vereinigten Staaten dem Iran seine wichtigste Einnahmequelle nehmen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg zuletzt über 70 Dollar.

Der Konflikt zwischen den USA und China droht indes weiter zu eskalieren. Auch die Regierung in Peking verschärfte zuletzt den Ton, nachdem die Vereinigten Staaten laut Berichten Beschränkungen von Investitionen durch chinesische Konzerne planen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge peilt auch die Regierung in Kanada Zölle auf Stahlimporte aus verschiedenen Ländern an, darunter auch China.

Auf Unternehmensseite belegten angesichts des Preisauftriebs beim Öl die Konzerne ExxonMobil und Chevron vordere Plätze im Dow. Sie kletterten jeweils um mehr als ein Prozent. Die Index-Spitze sicherten sich Apple -Papiere mit einem Aufschlag von mehr als 2 Prozent, hier nutzen Anleger den am Vortag gefallenen Kurs des iPhone-Herstellers zum günstigeren Einstieg.

Ausgerechnet an ihrem ersten Tag nach dem Dow-Abstieg zündeten die Papiere von General Electric (GE) ein Kursfeuerwerk. Die Aktien kletterten zuletzt um mehr als 8 Prozent. Die Anleger feierten die neuen Umbaupläne des Industrieriesen, der nun mit einer Radikalkur den Weg aus der Krise sucht. GE will sich künftig nur noch auf die Felder Kraftwerke, Alternative Energien und Luftfahrt konzentrieren. Die Medizintechnik hingegen wird GE ausgliedern und die Öl- und Gastochter Baker Hughes in den kommenden zwei bis drei Jahren verkaufen.

Für die GE-Aktien hatte am Montag die mehr als 100-jährige Mitgliedschaft im Dow geendet. Sie waren von Walgreens ersetzt worden - das Debüt der Drogerie- und Apothekenkette im Leitindex war allerdings weniger von Erfolg gekrönt: Die Papiere notierten zuletzt mehr als 1 Prozent tiefer.

Die Papiere von Intel litten unter einer skeptischen Analystenstudie und verloren am Dow-Ende mehr als 2 Prozent. Nach dem abrupten Ausscheiden des Konzernchefs Brian Krzanich gebe es bei dem Chipkonzern nun ein Führungsvakuum, schrieb Experte Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein Research.

Anteilscheine des Motorradbauers Harley Davidson konnten im Handelsverlauf ihre Verluste etwas eindämmen, sie standen zuletzt noch rund ein halbes Prozent im Minus. US-Präsident Donald Trump droht dem Unternehmen nun wegen dessen geplanter Verlagerung von Teilen der US-Produktion im Zuge der EU-Vergeltungszölle mit heftigen Konsequenzen. Zum Wochenstart hatten sich die Anleger bereits in großem Stil aus den Aktien zurückgezogen, der Kurs war um 6 Prozent in die Knie gegangen.

Überraschend gute Quartalszahlen veröffentlichte das Wohnungsbau-Unternehmen Lennar . Die Aktien schnellten zuletzt um mehr als 5 Prozent in die Höhe./tav/he