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    Mobile Bezahlsysteme  5275  2 Kommentare Google Pay greift mit Commerzbank an: Sparkassen planen Gegenschlag

    Nachdem gestern Google Pay und die Commerzbank ihren Schulterschluss beim mobilen Bezahlen per Smartphone an der Supermarktkasse verkündet haben, legen die Sparkassen und die Volks- und Raiffeisenbanken nach. Knackpunkt des Krieges um die Vorherrschaft bei den Handy-Bezahldiensten ist das Misstrauen der Deutschen beim Thema Datenschutz.

    Die Sparkassen wollen nicht mit dem weltgrößten Suchmaschinenbetreiber, Google, beim Bezahlen mit dem Smartphone zusammenarbeiten. Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen, die im Deutschen Sparkassen und Giroverband (DSGV), zusammengeschlossen sind, wollen ihren Kunden eine eigene App anbieten: „Die Sparkassen gehen in Kürze mit der Mobiles-Bezahlen-App in den Markt“, erklärte Stefan Marotzke, Sprecher des DSGV im Gespräch mit Journalisten der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Anfang August soll das Sparkassen-Bezahlsystem auf den Markt kommen. „Unsere Kunden können dann ihre Sparkassen-Card oder Sparkassen-Kreditkarte digital mit ihrem NFC-fähigen Android-Smartphone nutzen“, so Marotzke.

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    Volksbanken und Raiffeisenbanken kontern mit eigenem Angebot

    Die genossenschaftliche FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken will ebenfalls ab August „neben der Girocard auch die institutseigenen Kreditkarten (Mastercard und VISA) ins Smartphone integrieren, um Kunden das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy zu ermöglichen“, heißt in der Pressemitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

    Der US-amerikanische Internetriese Google hatte am Dienstag seinen Dienst Google Pay in Deutschland gestartet. Kunden brauchen dafür ein NFC-fähiges Smartphone mit Android-Betriebssystem und eine Kredit- oder Girokarte von einer Bank, die mit Google Pay zusammenarbeitet. Damit können sie über die Google-Pay-App im Internet und oder in Geschäften einkaufen. Für den Bezahlvorgang in Geschäften wie z. B. Supermärkten setzt die Google-Pay-App die Nahfeldkommunikation (NFC) ein.

    Julian Grigo von Bitkom: „Kein Dammbruch-Effekt“

    Google arbeitet bei Google Pay mit der Commerzbank, der Commerzbank-Tochter Comdirect, der Direktbank N26 sowie der Bezahl-App Boon von Wirecard zusammen. Nach Google-Informationen sollen bald die Landesbank Baden-Württemberg sowie das Banking-Startup Revolut zur Google Play-Familie dazustoßen. “Allein mit Google Pay erwarten wir keinen Dammbruch-Effekt. Dafür müssen große Allianzen geschmiedet werden”, bezieht sich Bitkom-Finanzexperte Julian Grigo, den Reuters zitiert, auf die Zusammenarbeit des Internetriesen mit deutschen Banken.

    Was als großer Wurf von Google auf dem hart umkämpften Markt des mobilen Bezahlens daher kommt und in eher euphorischen Presse-Artikeln wie „Google Pay startet zaghaft in Deutschland“ auf Spiegel online angepriesen wird, muss sich erst noch bewähren. Denn bislang stehen die Deutschen dem Bezahlen per Smartphone an der Supermarktkasse sehr skeptisch gegenüber. Zudem gibt es zu wenige Kunden, die das Smartphone als Geldbörse nutzen. Nur sieben Prozent der deutschen Kunden hätten schon einmal mit dem Smartphone bezahlt, berichten Reuters-Journalisten, die sich auf eine Untersuchung der Bundesbank beziehen. Fast drei Viertel der Deutschen würden bar bezahlen.

    Bedenken beim Datenschutz

    Hintergrund für die Zurückhaltung ist die in Deutschland weit verbreitete Skepsis gegenüber der Nutzung von persönlichen Daten durch Unternehmen wie Google. Zwar versichert Google, dass es die Google Pay-Daten nicht verkaufe. Gleichzeitig tragen Sätze in der Google-Pressemitteilung wie „nach der Transaktion erhaltet ihr auf dem Handy hilfreiche Informationen über eure letzten Einkäufe“, nicht zur einer Stärkung des Kundenvertrauens beim Thema Datenschutz bei. Da stellt sich die Frage, mit was Google über Google Pay eigentlich Geld verdienen will, wenn nicht mit der Datensammelei, mit der Google groß geworden ist. Google versichert nach eigenen Angaben, dass es an den Geldtransaktionen nichts verdiene. Ziel sei es, dass Android-System zu stärken.

    Frühe Versuche, Smartphone-Bezahlsysteme in Deutschland zu etablieren waren nicht erfolgreich. Digitale Geldbörsen (“Wallets”) der Deutsche Telekom, von Vodafone und von O2 seien gescheitert, blickt Reuters zurück. Payback, Paypal oder die Deutsche Bank mit einem eigenen Angebot seien noch im Wettbewerb.

    Mit Deutschland ist Google Pay laut Reuters jetzt in 19 Ländern verfügbar. Marktbeobachter sind gespannt, wie sich der Google-Konkurrent Apple Pay, der in zahlreichen Nachbarländern Deutschlands aktiv ist, jetzt in Deutschland verhalten wird.

    Quellen: NOZBVR, Reuters, Google

     

     

     

     




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