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     1424  0 Kommentare Anstieg im Ölpreis treibt die Inflation über das Ziel hinaus

    Nach den vorläufigen Zahlen von Freitag stiegen die Preise im Juni in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 2 %. Im Mai waren es 1,9 % und im April nur +1,3 % (siehe dunkelblaue Balken in der Grafik). Damit sprang die Inflation nun über das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), welche einen Wert von unter, aber nahe 2 % erreichen wollte.

    Inflation im Euroraum

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    Zuletzt lag die Inflation im Februar 2017 so hoch. Doch der aktuelle Anstieg beruht vor allem auf den gestiegenen Energiepreisen, die sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 8 % erhöhten (+6,1 % im Mai).

    Inflation im Euroraum
    (Quelle: Eurostat)

    Klammert man die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel aus, beträgt die Inflation nur noch +1,0 %. Damit liegt die sogenannte Kernrate sogar unter dem Wert des Vormonats von 1,1 % (hellblaue Balken in der ersten Grafik). Und die Kernrate besitzt eine deutlich höhere Bedeutung bei den Währungshütern.

    Zudem wurde bereits auf ihrer jüngsten Sitzung am 14. Juni beschlossen, dass die milliardenschweren Anleihekäufe zum Jahresende beendet werden (siehe auch „EZB verlängert das QE-Programm und gibt einen Zinsausblick“).

    Ölförderung wird wieder ausgeweitet

    Gleichzeitig ist ein weiterer Anstieg der Energiepreise begrenzt, denn die Organisation erdölexportierender Länder (kurz OPEC) hat beschlossen, ihre Öl-Förderung um 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen. Diese Menge dürfte aber nicht sofort, sondern erst graduell bis Jahresende erreicht werden. Damit handelt es sich zunächst um eine Ausweitung von durchschnittlich 585.000 Barrel pro Tag. So oder so steigt das Angebot an Öl, wodurch der Ölpreisanstieg scheinbar bald vorüber sein könnte.

    Spekulationen im Ölpreis

    Dabei darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass derzeit noch viel Spekulation im Ölpreis drin ist. So drohen die USA nach ihrem Ausstieg aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran damit, dass sie andere Länder sanktionieren werden, wenn diese Öl aus dem Iran einkaufen oder mit dem Iran Geschäfte machen. Und so geht die Angst um, dass kurzfristig ein Teil des iranischen Rohöls vom Weltmarkt genommen werden könnte, was die Preise noch etwas treiben könnte.

    Jetzt die Gewinne einsammeln

    Trotzdem ist langsam die Zeit gekommen, die Gewinne aus Long-Positionen auf den Ölpreis einzusammeln. Dazu noch einmal die Öl-Analyse vom 7. Februar, als der Chart des Ölpreises noch so ausschaute:

    Rohöl der Sorte WTI - Chartanalyse

    Damals schrieb ich, dass der Kurs der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) auf die ehemalige Seitwärtsrange (gelbes Rechteck) zurückfallen könnte und so das Ausbruchsniveau von oben testen würde. „Verläuft der Test aus Sicht der Bullen erfolgreich, kann der Widerstand bei 65,92 USD im nächsten Anlauf auch noch gebrochen und der Aufwärtstrend fortgesetzt werden - zum Beispiel bis zur nächsten Hürde bei 69,02 USD (das Hoch vom 09.10.2015, obere rote Linie).“

    Erfolgreicher Test für die Bullen

    Wenn man nun den aktuellen Chart ansieht, erkennt man, dass der Ölkurs tatsächlich das Ausbruchsniveau getestet hat und das sogar fast punktgenau (grüner Pfeil im gelben Rechteck). Und wie an dem weiteren Verlauf des Ölpreises unschwer zu erkennen ist, verlief der Test für die Bullen erfolgreich.

    Rohöl der Sorte WTI - Chartanalyse

    Mein Ratschlag Anfang Februar war: Man sollte die Aufwärtsbewegung mit bestehenden Long-Trades begleiten und nach einer Gegenbewegung und darauffolgenden steigenden Kursen den Stopp auf das neue Zwischentief nachziehen. Dadurch konnte man sich perfekt an den höheren Tiefs entlang bis nach ganz oben arbeiten (siehe grüne Pfeile Nr. 1 im Chart).

    Eine Alternative wäre noch gewesen, je nach Risikobereitschaft und Tradingstil, den großen Rücksetzer abzuwarten und dann erst den Stopp nachzuziehen (grüner Pfeil Nr. 2). Am Ende konnte man mit beiden Varianten ordentliche Gewinne realisieren.

    Anstieg vor dem Ende

    Die Spekulationen auf den steigenden Ölpreis sollten in den kommenden Wochen oder Monaten jedoch weniger werden und im Zusammenspiel mit den höheren Fördermengen der OPEC die Sanktionen gegen den Iran (zumindest zum Teil) ausgeglichen werden können. Somit erwarte ich, dass wir uns aktuell in der letzten Phase des Aufwärtstrends beim Ölpreis befinden. Dafür spricht auch der aktuell fahnenstangenartige Anstieg.

    Entsprechend ist es ratsam, die Stopps von noch bestehenden Long-Trades nachzuziehen. Beim Niveau von 80 USD wartet nämlich schon ein Widerstand, an dem im Sommer 2015 ein markantes Hoch gebildet wurde (siehe Charts oben).

    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

    Ihr
    Sven Weisenhaus

     (Quelle: www.stockstreet.de)



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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Anstieg im Ölpreis treibt die Inflation über das Ziel hinaus Nach den vorläufigen Zahlen von Freitag stiegen die Preise im Juni in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 2 %. Im Mai waren es 1,9 % und im April nur +1,3 % (siehe dunkelblaue Balken in der Grafik). Damit sprang die Inflation …

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