Berlin ist die deutsche Blockchain-Hauptstadt

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    Verzeichnis aller deutschen ICOs und Blockchain-Startups

    Die neue Webseite www.chain.de listet alle deutschen Blockchain-Startups und ICOs (Initial Coin Offerings) und gibt damit einen erstmalig einen vollständigen Überblick über den deutschen Blockchain- und ICO-Markt.

    Insgesamt gibt es aktuell in Deutschland rund 110 Blockchain-Startups, die mit Abstand meisten davon, nämlich 62 haben ihren Sitz in Berlin. Abgeschlagen auf dem gemeinsamen zweiten Platz folgen Frankfurt a.M. und München mit jeweils 10 Blockchain-Startups. Berlin ist damit mit großem Abstand die deutsche Blockchain-Hauptstadt. In Berlin haben so bekannte Namen wie IOTA, LISK, Bitwala, Ocean und Neufund ihren Firmensitz.

    Zehn Blockchain-Startups führen aktuell einen ICO, also eine Initial Coin Offering durch und sammeln somit Geld von Investoren durch den Verkauf von Tokens ein. Rund 20 deutsche Startups bereiten sich aktuell auf einen ICO vor bzw. haben die Absicht, einen ICO durchzuführen öffentlich bekannt geben. Weitaus mehr Startups dürften sich im „stealth mode“ befinden und im Verborgenen an der Vorbereitung eines ICOs arbeiteten.

    Die erfolgreichsten deutschen ICOs waren bisher Envion (Bitcoin-Mining) aus Berlin, die rund $100 Mio. eingesammelt haben und Savedroid, die Crypto-Spar-App aus Frankfurt a.M. mit immerhin $49 Millionen.

    Fast alle Startups, die im Rahmen eines ICOs Geld einsammeln, verkaufen sog. Utility Tokens an Investoren. Utility Tokens sind dabei vergleichbar mit im Voraus bezahlten Gutscheinen für ein zukünftiges Produkt, verbriefen aber im Gegensatz zu einer Aktie keinen Anteil am Unternehmen selbst. Utility Tokens haben dadurch den Vorteil, dass die zahlreichen wertpapierrechtlichen Regelungen, wie etwa die Prospektpflicht, nicht einschlägig sind. Der Verlauf dieser Utility Tokens ist damit für Startups eine einfache Möglichkeit, auf unkomplizierte Weise, Geld von einer Vielzahl von Investoren zu erhalten. Aus Investorensicht bieten Utility Tokens den Vorteil, dass diese nach dem ICO dann an zahlreichen Cryptobörsen handelbar sind und sich die Chance auf Wertsteigerungen ergibt.

    Einige ICO-Startups bieten mittlerweile auch Security Tokens zum Kauf an. Dies sind Tokens, die juristisch eine echte Beteiligung am Unternehmen verkörpern, also weitgehend mit einer Aktie vergleichbar sind. Aktuelle Beispiele sind hierfür sind der Mister-Spex-Konkurrent brille24.de und das E-Auto-Startup Uniti. Beide Startups führen derzeit eine Finanzierungsrunde durch den Verkauf von Security Tokens durch.

    Die ICO- und Blockchain-Welt in Deutschland ist nach wie vor fast ausschließlich „männlich“: Weniger als 5% der Gründer bzw. Mitgründer sind weiblich. Es gibt zudem nur zwei Blockchain-Startups mit weiblichen CEOs, nämlich die Fundraising-Plattform Neufund (Zoe Adamovic) und die Blockchain-Dating-App Holla (Pia Poppenreiter).

    Auf chain.de findet sich zudem ein Verzeichnis von Investoren in Blockchain-Startups und eine Übersicht von ICO-Dienstleistern wie PR/Marketing-Agenturen, Entwicklungsstudios und spezialisierte Anwaltskanzleien.

    Über den Autor:

    Florian Huber (www.florianhuber.de) ist Gründer/Unternehmen (united-domains AG, neubau kompass AG) und zudem aktiver Startup-Investor. Er betreibt die Website chain.de – ein Verzeichnis aller deutschen ICOs und Blockchain-Startups. Er lebt mit seiner Familie im Süden von München. 




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