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    STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    Regierungskrise in Deutschland: Geht er oder geht er nicht?

    Der Asylstreit zwischen CDU und CSU erreichte am vergangenen Wochenende den bisherigen Höhepunkt: Nach dem Sondergipfel in Brüssel, bei dem sich die Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien trafen, kündigte Horst Seehofer am Sonntagabend seinen Rücktritt an. Kurz darauf lenkte er ein und erklärte, dass es ein letztes Gespräch mit Angela Merkel geben solle und er nur zurücktrete, sollten sich die beiden Parteien nicht einigen können. Am Montagabend konnte schließlich ein Kompromiss erzielt und der Bruch der Union praktisch in letzter Sekunde abgewendet werden. Seehofer bleibt. Auf den Rentenmarkt wirkte die Koalitionskrise zum Wochenstart unterstützend: Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel am Montag auf ein Fünf-Wochen-Tief von 0,289 Prozent. Der Renditeabstand zu den zweijährigen Bundesanleihen verringerte sich auf rund 98 Basispunkte - die engste Spanne seit einem Jahr. Der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte zum Wochenstart auf 162,89 Punkte in der Spitze. Die überraschende Einigung der Unions-Parteien hat die Kurse der Bundesanleihen am Dienstag zunächst belastet. Der Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,06 Prozent auf 162,37 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf 0,32 Prozent. Zur Wochenmitte konnten die Kurse wieder etwas zulegen, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag am Mittwoch wieder bei 0,29 Prozent. Es wird spannend, wie der Asylstreit den Anleihenmarkt in den kommenden Tagen und Wochen noch bewegen wird.

    Bundes-/Staatsanleihen

    Während Bundesanleihen noch immer stark gefragt sind, zeichnet sich bei italienischen Staatsanleihen ein anderes Bild ab: Im Gegensatz zu den Banken, die sich erst kürzlich mit heimischen Staatsanleihen in Rekordhöhe eingedeckt haben, sind viele Investoren skeptisch und halten sich mit den Käufen von italienischen Staatsanleihen merklich zurück. Und das, obwohl die Zinsen für fünfjährige Papiere mit 1,64 Prozent weit über dem Niveau deutscher Papiere von minus 0,3 Prozent liegen. Die Kapitalflucht aus Italien lässt sich derzeit vor allem am italienischen Rentenmarkt ablesen: Die Rendite für zehnjährige Papiere stieg am Montag um sieben Basispunkte auf 2,738 Prozent. Der Risikoaufschlag zur Bundesanleihe beträgt mehr als 2,3 Prozentpunkte. Der Renditespread zwischen zehnjährigen italienischen Anleihen und deutschen Bundesanleihen lag am Dienstag bei etwa 235 Basispunkten. Zum Vergleich: Anfang Mai bewegte sich der Renditespread noch unter 150 Basispunkten. Um den weiteren Anstieg des Risikoaufschlags zu bremsen, forderte Armando Siri - ein führender Vertreter der italienischen Regierungspartei Lega - am Wochenende die verstärkte Emission von Anleihen, die ausschließlich für Italiener reserviert sind. Auch der Anteil der von Inländern gehaltenen Staatsschulden soll damit erhöht werden.


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