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     16076  0 Kommentare Mein Leben mit der Steinhoff-Aktie in fünf Episoden

    Eine der großen Börsengeschichten der letzten Quartale hat zweifellos die skandalträchtige Steinhoff International Holdings (WKN:A14XB9) geboten. Eine Aktie, die zuvor kaum jemand auf dem Schirm hatte, dominierte plötzlich die Medienlandschaft. Ich habe das Geschehen seither genau verfolgt und möchte meine Eindrücke auf dem Weg bis heute teilen sowie eine Einschätzung geben, wie es jetzt weitergehen könnte.

    Episode 1: Der Dax-Kandidat

    Das erste Mal, dass ich mich bewusst mit der Steinhoff-Aktie beschäftigte, war Mitte 2017. Ich war auf der Suche nach möglichen DAX-Aufsteigern, und da erschienen die damals rund 20 Milliarden Börsenwert ganz schön beeindruckend im Vergleich zu einigen geschrumpften Banken und Versorgern.

    Aus verschiedenen Gründen hatte ich mich trotzdem nicht weiter damit beschäftigt. Der Einzelhandel ist alles andere als mein Spezialgebiet und das Interesse der meisten Anleger an der Aktie war ähnlich gering wie mein eigenes. Ein unübersichtliches Konzernkonstrukt mit Hauptsitz in Südafrika, Registrierung in den Niederlanden, Europazentrale in Österreich und Börsenplatz in Deutschland ist halt auch nicht sonderlich attraktiv.

    Episode 2: Enron und EM.TV

    Dieses Misstrauen gegenüber der auffälligen Struktur war durchaus berechtigt, wie sich wenige Monate später herausstellte. Kritik und Gerüchte gab es schon im Vorfeld – Leute mit Informationsvorsprung hatten bereits massiv verkauft und den Kurs von 5 auf 3 Euro gedrückt –, aber im Dezember platzte die Bombe: Bilanzunregelmäßigkeiten, abgesagte Zahlenvorlage, Rücktritt des Vorstandschefs Markus Jooste.

    Jetzt wurde es interessant. Was steckte dahinter? Wie schlimm war es wirklich? Als die Aktie zum Pennystock degradiert wurde und ich mich mit den Vorwürfen vertraut gemacht hatte, schwirrten zwei Namen in meinem Kopf: „Enron“ und „EM.TV“, zwei der spektakulärsten Pleiten der letzten Jahrzehnte.

    Bei Enron wurden vom Management so komplexe und teilweise außerbilanzielle Finanzstrukturen geschaffen, dass sie letztlich keiner mehr nachvollziehen konnte. Meine Intuition war, dass es bei Steinhoff ähnliche Dimensionen annehmen könnte. Folglich schreckte ich zunächst vor einem Engagement zurück, denn ein Bankrott schien hochwahrscheinlich.

    Episode 3: Der Wert

    Im nächsten Schritt – der Aktienkurs war weiter gesunken – habe ich nüchtern versucht, mit den verfügbaren Informationen eine realistische Bewertung zu erhalten. Die skandalisierte Presse war keine Hilfe. Stattdessen habe ich die letztverfügbare Bilanz in die Hand genommen, also den manipulierten Bericht zum Geschäftsjahresende 30.09.2016.

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(Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
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