AKTIE IM FOKUS
Gemischtes Zahlenwerk ernüchtert SAP-Anleger nach gutem Lauf
(neu: Aktienkurs, Analysten, mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Das jüngste Zahlenwerk von SAP hat die Aktien des Softwarekonzerns am Donnerstag nicht in neue Rekordhöhen getrieben. Gute Zahlen reichten den Anlegern nicht aus, um die Papiere über die gut einen Monat alte Bestmarke von 105,28 Euro zu treiben. Tags zuvor hatten sie sich dieser Marke noch bis auf 20 Cent genähert, nun aber starteten sie deutlich schwächer in den Handel. Ihr anfängliches Minus von bis zu 3,7 Prozent konnten sie aber im Verlauf auf 0,88 Prozent und 103,74 Euro eindämmen.
Börsianer waren sich grundsätzlich einig, dass der Softwarekonzern im zweiten Quartal gut abgeschnitten hat. Ein Händler sprach von leicht übertroffenen Erwartungen und Experte Knut Woller von der Baader Bank stufte die Zahlen in einer ersten Reaktion als solide ein. Harald Schnitzer von der DZ Bank sprach von einer "ansprechende Entwicklung".
Bei näherer Betrachtung fanden einige Experten jedoch auch Schwachstellen. Experte Mark Moerdler von Bernstein Research und Stacy Pollard von JPMorgan monierten einstimmig eine etwas niedrigere Marge, die mit einer höheren Gewichtung der gut laufenden Cloud-Angebote einher gehe. Pollard sprach außerdem von unerwartet stark zurückgegangenen Lizenzumsätzen, während die anderen Kennziffern alle stark seien.
SAP hatte außerdem kleinere Anpassungen an seinen Unternehmenszielen vorgenommen. Aufgrund der guten Cloud-Geschäfte erhöhten die Walldorfer ihre Wachstumsprognosen in diesem Bereich und hoben außerdem auch die untere Begrenzung der Prognosespanne für den Umsatz und das operative Ergebnis in diesem Jahr an. Für den DZ-Experten Schnitzer ist dies "ein gutes Signal". Seiner Einschätzung nach stehen SAP sequentiell stärkere Quartale bevor.
Börsianer mahnten aber dazu, beim Ausblick wegen der jüngsten Übernahme des Cloud-Spezialisten Callidus Software genauer hinzusehen. Bislang sei nicht bekannt, ob diese in die neuen Ziele schon eingearbeitet sind, hieß es. Ein Marktteilnehmer vermutete, dass positive Effekte schon im Ausblick enthalten sind - und sprach deshalb nicht von einer richtigen Anhebung./tih/jkr/jha/
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