ANALYSE/HSBC
Neue Continental-Struktur reizt Wertepotenzial nicht aus
LONDON (dpa-AFX) - Die jüngst von Continental bekannt gegebene Neustrukturierung ist in den Augen der britischen Investmentbank HSBC für die Aktionäre nicht die optimale Lösung. Experte Henning Cosman zeigte sich am Donnerstag in seiner Studie enttäuscht davon, dass statt einer echten Aufspaltung nur eine Holding-Struktur mit drei separaten Geschäftsbereichen beschlossen wurde.
Der Autozulieferer hatte am Vortag eine Aufteilung in ein Zuliefer-, Antriebsstrang- und Reifengeschäft angekündigt. "Die Katze ist nun aus dem Sack", betonte Cosman vor dem Hintergrund, dass solch ein Schritt am Markt schon länger diskutiert und erwartet wurde. Für die Aktionäre wertete er es aber nicht als ideal, dass lediglich ein teilweiser Börsengang der Antriebsstrang-Sparte und ein möglicher Teilbörsengang des Reifengeschäfts beschlossen wurden. Denn so würden weniger Werte freigesetzt als bei einer kompletten Aufspaltung in drei separate, börsennotierte Unternehmen.
Cosman vermisst den klaren Nutzen der beschlossenen Neuaufstellung. Nach seiner Einschätzung wurde eine große Chance vergeben, um der Aktie mehr Spielraum nach oben zu verschaffen. "Eine Konglomerats-Struktur macht eine Neubewertung unwahrscheinlich", betonte der Experte. Er nahm dies zum Anlass, um die bisherige Kaufempfehlung aufzugeben. Mit dem neuen Votum "Hold" stuft HSBC Aktien ein, deren Kursziel bis zu 5 Prozent über oder unter dem aktuellen Kurs liegt.
Das Kursziel für die Aktie senkte der Experte von 250 auf 225 Euro. Dies begründete der Experte jedoch nicht mit den Umbauplänen, sondern generell gesunkenen Bewertungen im Sektor./tih/gl/fba
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