Aktien Europa Schluss
Trump schickt Börsen mit Verlusten ins Wochenende
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Börsen ist es am Freitag leicht abwärts gegangen. Der Handelskrieg zwischen den USA und China drückte auf die Kurse, denn US-Präsident Donald Trump bekräftigte noch einmal seine Entschlossenheit zu einer weiteren Eskalation im Konflikt mit Peking.
Der EuroStoxx 50 gab am Ende um 0,33 Prozent auf 3460,03 Punkte nach. Damit erholte sich der Eurozone-Leitindex im späten Handel von zuvor deutlich größeren Einbußen. Im Verlauf dieser Woche trat der Index quasi auf der Stelle.
"Donald Trump legt nach. Damit hat der Handelskrieg die nächste Eskalationsstufe erreicht", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Anleger reagierten verunsichert auf die neue Offensive Trumps.
Zudem warf der US-Präsident der Europäischen Union vor, den Eurokurs manipuliert zu haben. Dies verteuerte am Freitag die Gemeinschaftswährung, was die Exportchancen der Unternehmen der Eurozone verschlechtern kann.
In Paris gab der Cac-40 um 0,35 Prozent auf 5398,32 Punkte nach. Der britische FTSE 100 schloss 0,07 Prozent niedriger auf 7678,79 Zähler.
Die größten Einbußen mussten die Autobauer und ihre Zulieferer hinnehmen, der Sektor rutschte um gut 2 Prozent ab. Anleger reagierten enttäuscht auf die Jahresziele des französischen Zulieferers Faurecia . Der Kurs brach um mehr als 7 Prozent ein und belastete die gesamte Branche. Die Papiere des französischen Konkurrenten Valeo fielen um 3,31 Prozent. Peugeot und Renault gerieten ebenfalls unter Druck.
Auch deutsche und italienische Autowerte zeigten Schwäche. Händler führten die Verluste aber auch auf den sich verschärfenden Handelskonflikt zurück: Importzölle in den USA auf Autos drohten die Gewinne zu schmälern.
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Wie schon am Vortag waren die Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs der stärkste Sektor, am Freitag mit einem Gewinn von 0,88 Prozent. Sie gelten als weniger abhängig von der Konjunktur und profitieren in schwierigen Börsenphasen, wenn Investoren auf als sicher geltende Titel ausweichen.
Thales stiegen in Paris um 0,27 Prozent und profitierten von laut Händlern "starken Halbjahreszahlen" des Zulieferers für die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie. Allerdings habe das Unternehmen, das unter anderem ein wichtiger Lieferant für den Airbus -Konzern ist, den Jahresausblick nur bekräftigt.
Der Spirituosenhersteller Remy Cointreau meldete ebenfalls robuste Ergebnisse, auch wenn höhere Preise für Premium-Cognacs das Umsatzwachstum im ersten Geschäftsquartal 2018/19 gebremst hatten. Die Papiere stiegen um 2,77 Prozent./bek/he