Online-Versicherungen
Grünes Licht für China-Offensive der Allianz
Rund 55 Millionen Euro investiert der chinesische E-Commerce-Riese JD.com in den China-Ableger der Allianz – weiterer Schachzug auf dem Weg hin zu einer profitablen deutsch-chinesischen Zusammenarbeit?
Der China-Ableger des deutschen Versicherungsriesen Allianz SE darf sein Stammkapital durch eine Investition des chinesischen E-Commerce-Riesen JD.com verdoppeln. Die Finanzaufsicht China Banking
and Insurance Regulatory Commission genehmigte den Deal. Jetzt kann JD.com 483 Millionen Yuan (rund 55 Millionen Euro) für eine 30-prozentige Beteiligung an die Allianz China überweisen, berichtet
Reuters.
Aus der Mitteilung der chinesischen Finanzaufsicht geht hervor, dass JD.com nach der Investition zweitgrößter Anteilseigner von Allianz China ist. Die Allianz-Konzernmutter wird nach der
Kapitalspritze 50 Prozent an ihrem China-Ableger halten.
JD.com will mit der Investition in die Allianz-Tochter die Branche der Online-Finanzdienstleistungen in China erobern. Ziel ist es, eine breite Produktpalette im Bereich Finanzen online anzubieten.
Allianz China, das bislang als Sachversicherer aktiv war, könnte durch den Deal mit JD.com zunehmend als Online-Anbieter von Versicherungsdienstleistungen auf dem chinesischen Markt vorankommen.
Die Allianz geht davon aus, dass der chinesische Versicherungsmarkt in den nächsten Jahren wachsen wird. Dabei soll die große Reichweite der E-Commerce-Spezialisten von JD.com helfen. Der Online-Riese hat mehr als 300 Millionen Kunden und ist Chinas zeitgrößter Online-Händler. Google hält an JD.com Beteiligungen im Wert von 550 Millionen US-Dollar.
Bereits Anfang des Monats unterschrieben laut Informationen des "Handelsblatts" am Rande der deutsch-chinesischen Konsultationen in Berlin Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, und Liu Qiangdong, Gründer von JD.com, eine Vereinbarung über eine Partnerschaft für Online-Versicherungen in China.
Quellen:
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