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    Aktien Frankfurt  1054  0 Kommentare Dax gewinnt Schwung nach Entspannung im US-Zollstreit mit EU

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union hat dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag ein kräftiges Gewinnplus beschert. Der Dax notierte am späten Vormittag 1,31 Prozent bei 12 743,64 Punkten. Im Verlauf hatte er mehrmals kurzzeitig die viel beachtete 200-Tage-Linie übertroffen. Sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend und wirkt momentan als Widerstand. Im Verlauf hatte der Leitindex mit 12 783 Punkten den höchsten Stand seit Mitte Juni erreicht.

    Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Donnerstag um 0,94 Prozent auf 26 937,23 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,65 Prozent auf 2934,64 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,8 Prozent.

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    Bei einem Krisentreffen in Washington hatten sich US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Vorabend überraschend auf einen Plan zur Beilegung des Konflikts verständigt. Sie wollen nun Gespräche über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter in Gang bringen. Mögliche US-Zölle auf Autos sind nach Auffassung der EU vorerst vom Tisch.

    "Wenn die Vorschläge in eine verbindliche Vereinbarung umgesetzt werden, wäre Deutschland der große Gewinner", schrieb Analyst Heino Ruland von Ruland Research. Allerdings sei die Politik des US-Präsidenten "erratisch". In der vergangenen Woche sei die EU aus Sicht Trumps noch ein Gegner der USA gewesen, nun sei sie wieder ein verlässlicher Partner. Investoren lebten also weiter "von der Hand in den Mund".

    Aus Branchensicht waren am Donnerstag Autoaktien dank der Entspannung im Handelsstreit auch europaweit mit Abstand am stärksten gefragt. So stieg der Sektorindex Stoxx Europe Automobiles & Parts zuletzt um 2,1 Prozent. Die Papiere von BMW und Volkswagen verteuerten sich um 3,0 beziehungsweise 3,4 Prozent. Sie waren damit unter den besten Werten im Dax.

    Die Aktien von Daimler stiegen um 2,1 Prozent. Der Auto- und Lkw-Bauer hatte am Donnerstagmorgen seine Geschäftszahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi sprach in einer ersten Reaktion von einem "komplizierten" Quartal für die Stuttgarter, schätzt die Aktie aber weiterhin positiv ein.

    Mit einem Verlust von 0,5 Prozent zeigte sich der Kurs der Deutschen Börse nach den Quartalszahlen vom Vorabend. LBBW-Analyst Jürgen Graf lobte die Kennziffern des Börsenbetreibers, sieht die positive Entwicklung aber bereits weitgehend als eingepreist an. In der Vorwoche waren die Papiere auf den höchsten Stand seit Anfang 2008 gestiegen, litten danach aber unter Gewinnmitnahmen.

    Die Aktien von Covestro rückten nach der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftsentwicklung um 2,1 Prozent vor. Die Kennziffern seien auf den ersten Blick etwas besser als erwartet ausgefallen, kommentierte ein Händler am Morgen. Da die Covestro-Aktie seit Ende Juni aber deutlich zugelegt habe, seien nun Gewinnmitnahmen denkbar, fügte er hinzu.

    Kurz vor den Quartalszahlen der Lufthansa am kommenden Dienstag setzten die Aktien ihre jüngste Stabilisierung fort. Mit einem Plus von 4,1 Prozent stiegen sie auf den höchsten Stand seit einem Monat und führten den Dax an. Ein Händler sprach von "Käufen auf einem niedrigen Niveau" nach herben Verlusten seit Jahresanfang.

    Airbus-Papiere waren mit einem Plus von 4,8 Prozent stark gefragt. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hatte starke Quartalszahlen präsentiert. Das bereinigte operative Ergebnis habe im zweiten Quartal die Erwartungen um ein Sechstel übertroffen, schrieb Analyst Norbert Kretlow von der Commerzbank. Er rechnet für diese Kennziffer mit einem jährlichen Wachstum von 15 Prozent in den kommenden Jahren.

    Die Anteilsscheine von Puma fielen hingegen um mehr als 6 Prozent nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Der Hersteller von Sport- und Lifestyle-Artikeln habe sich zurückhaltend zum zweiten Halbjahr geäußert, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Das zweite Quartal sei zwar gut gelaufen, die Markterwartungen seien jedoch noch höher gesteckt gewesen.

    Die Titel von Wacker Chemie stiegen nach einer hervorragenden Performance des Spezialchemiekonzerns im zweiten Quartal an um 4,9 Prozent und waren damit einer der besten Werte im MDax. Unter dem Strich verdienten die Bayern deutlich mehr. Die Quartalsbilanz sei besser als befürchtet ausgefallen, schrieb JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi in einer ersten Reaktion.

    Mit großer Enttäuschung wurden die Quartalszahlen von Kion von den Börsianern aufgenommen: Mit einem Verlust von 6 Prozent gehörten sie zu den schwächsten MDax-Werten. Im frühen Handel hatten sie mit 57,58 Euro den tiefsten Stand seit März 2017 erreicht. Die Gewinne seien sogar deutlich hinter seiner bereits unter der Konsensschätzung liegenden Prognose zurückgeblieben, schrieb JPMorgan-Analyst Glen Liddy in einer ersten Reaktion.

    Eine kalte Dusche gab es auch für Norma-Aktionäre: Die Aktien reagierten mit einem Minus von zuletzt 5 Prozent auf eine Gewinnwarnung des Autozulieferers. Kurz zuvor hatten sie mit 52,65 Euro das niedrigste Kursniveau seit September 2017 erreicht. Damit summiert sich das Minus seit dem Rekordhoch der Papiere Mitte Juni auf rund ein Viertel.

    Die MTU-Anteilsscheine kletterten den dritten Tag in Folge auf ein Rekordhoch und notierten zuletzt rund 2 Prozent im Plus. Der Triebwerkhersteller hat sein Jahresziel für den bereinigten operativen Gewinn erhöht./edh/jha/

    --- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---




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