Resignation bei Gold: Analysten werfen Flinte ins Korn
Der Goldpreis bewegt sich auf den vierten Verlustmonat in Folge zu und könnte in den kommenden Tagen die nächste runde Marke testen. Die Analystenschar hat eine klare Meinung zu der Entwicklung bis Jahresende.
Kommt der Test der nächsten Hundertermarke?
Es ist sind keine angenehme Zeiten für Goldanleger. Das Edelmetall hat heute wieder den Rückwärtsgang eingelegt und notiert mit 1.215 US-Dollar je Unze derzeit auf Jahrestief. Wenn bis zum Abend in New York kein Wunder geschieht, dürfte der Unzenpreis den vierten Monat in Folge mit Verlusten abschließen. Seit April hat Gold rund 120 Dollar an Wert verloren, also etwa 9 Prozent. Und auch die Aussichten sind nicht gerade blendend. Kurzfristig rechnen viele Marktakteure mit einem Testen der 1.200 Dollar-Marke.
… oder werden die Shorties bald bluten?
Und offenbar scheinen viele Trader aufs richtige Pferd zu setzen. Denn die haben in der Vorwoche ihre Netto-Short-Positionen auf ein neues Rekordhoch von 36.400 Kontrakten erhöht, wie die Marktdaten von CFTC zeigen. Es scheint fast so, als wäre jeder Spekulant Short bei Gold. Die Lage könnte man aber auch als „überverkauft“ bezeichnen. Und darin wiederum liegt auch eine Chance für mutige Goldbullen. Denn in der aktuellen Situation könnte schon ein Tweet von Donald J. Trump oder auch ein falsches Zucken in Moskau, Pyöngyang oder in Teheran zu einem Short-Squeeze führen und einen Rebound ermöglichen.
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Analysten werfen Flinte ins Korn
Die Analystenschar scheint inzwischen die Flinte ins Korn zu werfen. Darauf deuten zumindest die Ergebnisse einer Umfrage unter 35 Analysten und Investoren in den USA hin. Sie erwarten im Durchschnitt einen Goldpreis von 1.301 Dollar je Unze im Jahresverlauf 2018 sowie 1.325 Dollar für 2019. Noch vor drei Monaten lagen die Werte bei 1.334 und 1.352 Dollar je Unze. Offenbar hat die Talfahrt des Edelmetalls dazu geführt, dass auch die letzten Optimisten aufgeben. Mittelfristig sehen viele zwar deutlich höhere Goldpreis. Doch kurzfristig ist die Lage schwierig. Carsten Menke vom Julius Baer rechnet mit einer Bodenbildung in den kommenden Monaten. GFMS-Analystin Rhona O’Connell glaubt gar an einen Rebound bis 1.300 Dollar, da nun Chinesen und Inder – die beiden größten Käufernationen am Markt – von den niedrigen Preisen angezogen werden würden.