USA: Die Schuldenkrise ist im Anmarsch
Die Ausgaben der US-Regierung explodieren. In jeder Sekunde gibt Washington 52.000 US-Dollar aus und muss jetzt immer mehr Zinsen zur Refinanzierung bezahlen. Das sollte dem Goldpreis helfen, zumal die Notenbank in der Zwickmühle sitzt.
Steuerreform und MIlitärausgaben erhöhen die Schuldenlast
Während die US-Konzerne dank der Steuerreform immer noch „Gewinnwachstum“ zeigen können, explodieren gerade die Staatsausgaben des Landes. In jeder Sekunde gibt Washington 52.000 Dollar aus. Diesen Betrag errechnete der Finanzexperte Simon Black. Neben der Steuerreform drückt vor allem der steigende Militärhaushalt aufs Budget. Zudem muss die Regierung wegen der Auswirkungen des selbst initiierten Handelskriegs mit China und der Europäischen Union auch noch Hilfspakete für die betroffenen Industrien schnüren. Das kostet weitere Milliarden. Dabei ist der Schuldenberg der USA inzwischen auf mehr als 21 Billionen Dollar gestiegen. Er liegt damit bereits über dem Bruttosozialprodukt. Dabei erreichte das Schatzamt schon im Frühjahr neue Rekordwerte in Sachen Zinszahlungen (mehr hier). Allein im April musste man 34,4 Mrd. Dollar für Zinsen bezahlen – ein neuer, absoluter Rekordwert.
China sitzt am langen Bondhebel
Die Lage wird derzeit durch zwei Faktoren verschlimmert. Zum einen befindet sich die Federal Reserve im Zinserhöhungszyklus. Die Rendite der 10-jährigen US-Bonds überschritt gerade die Marke von 3 Prozent. Das bedeutet, dass die Regierung bei der Platzierung neuer Staatsanleihen auch mehr Zinsen bieten muss. Zudem sitzt man in Sachen Außenpolitik in der Falle. Die Regierung Russlands hat bereits im Frühjahr ihre gesamten US-Bonds als Reaktion auf Sanktionen verkauft. In Beijing ist es noch ruhig. Die Volksrepublik ist der größte Gläubiger der USA. Niemand rechnet damit, dass die Chinesen nun panisch ihre Papiere auf den Markt werfen werden. Das würde ihnen selbst schaden. Vielmehr wird man sukzessive verkaufen und keine neuen Bonds erwerben. Das allein dürfte ausreichen, um Washington in die Bredouille zu bringen.
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Fed in der Zwickmühle
Damit aber sitzt die Fed in der Zwickmühle. Denn wenn sie ihren Zinserhöhungszyklus fortsetzt, was sie wegen der steigenden Inflation auch müsste, wird die Refinanzierung für die USA immer teurer. Und damit hat sie das gleiche Problem wie die Europäischen Zentralbank. Auch die kann im Prinzip die Zinsen nicht (zu stark) erhöhen, weil dann große Schuldner wie Italien pleite gehen könnten. Für den Dollar trüben sich die Aussichten damit ein und vielleicht kommt Donald Trump so zu seinem Ziel, den Greenback zu schwächen. Entweder die Fed stoppt ihre Zinserhöhungspolitik, oder aber die Schulden explodieren. Beides würde den Dollar schwächen. Und das sollte auch dem Goldpreis wieder auf die Beine helfen. Immerhin hält der derzeit sein Niveau, auch wenn die Spekulanten rekordhohe Goldpositionen aufgebaut haben (mehr hier).