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    Aktien Frankfurt  1559  0 Kommentare Dax leidet heftig unter amerikanisch-chinesischem Konflikt

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag wegen der drohenden Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit unter die Räder gekommen. Zu den Leidtragenden gehörte vor allem die Autobranche. Weiter im Fokus standen die Geldpolitik der großen Notenbanken und einmal mehr eine Fülle von Unternehmenszahlen, die überwiegend negativ aufgenommen wurden - so etwa die von Dax-Schwergewicht Siemens .

    Der deutsche Leitindex weitete seine Anfangsverluste sukzessive aus und büßte mittags 1,80 Prozent auf 12 507,23 Punkte ein, womit er an seine Vortagsverluste anknüpfte. Das charttechnische Bild trübt sich so weiter ein. Etwas besser hielten sich die anderen Indizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,71 Prozent auf 26 705,60 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,53 Prozent auf 2884,03 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,34 Prozent auf 3462,32 Punkte bergab.

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    Zuvor hatte die Zuspitzung des amerikanisch-chinesischen Konflikts bereits zu einem Kursrutsch an Chinas Börsen geführt. "Mit seinem Plan, die Zölle weiter anzuheben, schlägt Donald Trump die Anleger bei chinesischen Aktien regelrecht in die Flucht", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Trump lässt derzeit eine Erhöhung der geplanten Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent prüfen, woraufhin China ankündigte, "zurückzuschlagen".

    Außerdem bleiben die Notenbanken ein Thema: Nachdem die US-Währungshüter am Vorabend die Tür für eine Leitzinserhöhung im September weiter geöffnet haben, gilt es am Donnerstag als möglich, dass die Bank of England schon jetzt an der Zinsschraube dreht. In Deutschland wird der Handelstag von der Berichtssaison geprägt - unter anderem legten die Dax-Mitglieder Siemens, BMW und Continental Quartalszahlen vor.

    Der Elektrokonzern Siemens sorgte weder mit den Zahlen noch mit dem angekündigten Umbau für Freude: Mit einem Kursrutsch von über 5 Prozent waren die in den vergangenen Monaten vergleichsweise gut gelaufenen Aktien Schlusslicht im Dax. Analyst Alasdair Leslie von der französischen Großbank Societe Generale vermisste im vorgelegten Strategiepaket nähere Details zu den Kosteneinsparungen. Darum und wegen der von ihm als schwach bewerteten Entwicklung des bereinigten operativen Quartalsgewinns sprach er von wenig überzeugenden Nachrichten.

    Die Anteilsscheine von BMW büßten über 2 Prozent ein. Hier belasteten weniger die Quartalsresultate, die ergebnisseitig sogar besser als erwartet ausfielen, als der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt. Anfang Juli waren US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe im Wert von 34 Milliarden US-Dollar in Kraft getreten. Als Vergeltung erhebt China Sonderabgaben unter anderem auf Autos aus den USA. Darunter leiden auch deutsche Hersteller, die große Produktionsstätten in den USA haben und von dort aus Autos nach China exportieren - wie BMW und Daimler.

    Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental erlitt einen Kursrückgang von über zweieinhalb Prozent. Die Hannoveraner blieben im zweiten Quartal mit dem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern etwas hinter den Erwartungen zurück und warnten vor einer Schwäche im dritten Quartal wegen neuer Abgasprüfverfahren bei den Autobauern. Dass sie mit einem anschließenden Schlussspurt die Jahresziele dennoch erreichen wollen, überzeugte die Anleger nicht.

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    Am MDax-Ende ließen die Papiere von Hugo Boss mit minus 6 Prozent ordentlich Federn. Einem Händler zufolge verfehlte die Bruttomarge des Modekonzerns im zweiten Quartal die Erwartungen.

    Beim Spezialchemiekonzern Lanxess zeigten sich die Anleger wenig beeindruckt von teilweise besser als erwarteten Quartalsresultaten und einem zuversichtlicheren Ausblick: Die Aktien verloren dreieinhalb Prozent. Ein Börsianer sprach von Gewinnmitnahmen nach der zuletzt guten Kursentwicklung.

    Für Delivery Hero ging es um knapp 2 Prozent bergab, nachdem sich der Essenslieferdienst wegen weiterer Millioneninvestitionen in sein Wachstum von den bisherigen Gewinnzielen verabschiedet hatte.

    Dagegen eroberte der Lebensmittelhändler Metro mit einem Plus von über 4 Prozent die MDax-Spitze. Ein Händler wertete sowohl die operative Ergebnismarge (Ebitda) als auch den jüngsten Trend im wichtigen Russland-Geschäft positiv.

    Unter den Technologiewerten gehörten der Pumpenspezialist Pfeiffer Vacuum und der Chiphersteller Dialog Semiconductor mit Kursabschlägen von über 6 beziehungsweise knapp 4 Prozent zu den größten Verlierern. Während bei Pfeiffer einem Beobachter zufolge eine enttäuschende Bruttomarge die solide Auftrags- und Umsatzentwicklung überschattete, warnte Dialog bei der Vorlage detaillierter Quartalszahlen vor einer Wachstumsverlangsamung. Vortags hatten die Dialog-Aktien noch von guten Zahlen des Großkunden Apple profitiert./gl/jha/

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---





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