checkAd

    Aktien Frankfurt  1842  0 Kommentare Dax leidet unter amerikanisch-chinesischem Handelsstreit

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag wegen der drohenden Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit unter die Räder gekommen. Zu den Verlierern gehörte vor allem die Autobranche. Weiter im Fokus standen die Geldpolitik der großen Notenbanken und einmal mehr eine Fülle von Unternehmenszahlen, die überwiegend negativ aufgenommen wurden - wie etwa die von Dax-Schwergewicht Siemens .

    Der deutsche Leitindex weitete seine Anfangsverluste aus. Am Nachmittag blieb er mit einem Minus von 1,45 Prozent auf 12 552,38 Punkte etwas über seinem Tagestief. Das charttechnische Bild trübt sich so weiter ein. Etwas besser hielten sich die anderen Indizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,77 Prozent auf 26 689,90 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,95 Prozent auf 2871,81 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,94 Prozent auf 3476,26 Punkte bergab.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu MDAX (Performance)!
    Long
    23.842,42€
    Basispreis
    2,29
    Ask
    × 11,33
    Hebel
    Short
    28.030,45€
    Basispreis
    2,30
    Ask
    × 11,28
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Zuvor hatte die Zuspitzung des amerikanisch-chinesischen Konflikts bereits zu einem Kursrutsch an Chinas Börsen geführt. "Mit seinem Plan, die Zölle weiter anzuheben, schlägt Donald Trump die Anleger bei chinesischen Aktien regelrecht in die Flucht", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Der US-Präsident lässt derzeit eine Erhöhung der geplanten Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent prüfen. Chinas Regierung sprach von "Erpressung" und drohte mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

    Außerdem blieben die Notenbanken ein Thema: Nachdem die US-Währungshüter am Vorabend die Tür für eine Leitzinserhöhung im September weiter geöffnet haben, hob am Donnerstag die Bank of England wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent. Dies ist das höchste Zinsniveau seit dem Jahr 2009, als die damalige Finanzkrise auf die Gesamtwirtschaft übergriff und eine schwere Rezession auslöste.

    In Deutschland wurde der Handelstag von der Berichtssaison geprägt - unter anderem legten die Dax-Mitglieder Siemens, BMW und Continental Quartalszahlen vor.

    Der Elektrokonzern Siemens sorgte weder mit den Zahlen noch mit dem angekündigten Umbau für Freude: Mit einem Kursrutsch von fast 5 Prozent waren die in den vergangenen Monaten vergleichsweise gut gelaufenen Aktien Schlusslicht im deutschen Leitindex. Analyst Alasdair Leslie von der französischen Großbank Societe Generale vermisste im vorgelegten Strategiepaket nähere Details zu den Kosteneinsparungen. Darum und wegen der von ihm als schwach bewerteten Entwicklung des bereinigten operativen Quartalsgewinns sprach er von wenig überzeugenden Nachrichten.

    Die Anteilsscheine von BMW büßten rund 1,3 Prozent ein. Hier belasteten weniger die Quartalsresultate, die ergebnisseitig sogar besser als erwartet ausfielen, als der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt. Schon Anfang Juli waren US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe im Wert von 34 Milliarden Dollar in Kraft getreten. Als Vergeltung erhebt China Sonderabgaben unter anderem auf Autos aus den USA. Darunter leiden auch deutsche Hersteller, die große Produktionsstätten in den USA haben und von dort aus Autos nach China exportieren - wie BMW und Daimler.

    Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental erlitt einen Kursrückgang von fast 3 Prozent. Die Hannoveraner blieben im zweiten Quartal mit dem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern etwas hinter den Erwartungen zurück und warnten vor einer Schwäche im dritten Quartal wegen neuer Abgasprüfverfahren bei den Autobauern. Dass sie mit einem anschließenden Schlussspurt die Jahresziele dennoch erreichen wollen, überzeugte die Anleger nicht.

    Am MDax-Ende ließen die Papiere von Hugo Boss mit über 6 Prozent Minus ordentlich Federn. Einem Händler zufolge verfehlte die Bruttomarge des Modekonzerns im zweiten Quartal die Erwartungen.

    Beim Spezialchemiekonzern Lanxess zeigten sich die Anleger wenig beeindruckt von teilweise besser als erwarteten Quartalsresultaten und einem zuversichtlicheren Ausblick: Die Aktien verloren fast dreieinhalb Prozent. Ein Börsianer sprach von Gewinnmitnahmen nach der zuletzt guten Kursentwicklung.

    Die Anteilsscheine von ProSiebenSat.1 gingen nach Zahlen auf eine Berg- und Talfahrt und sanken zuletzt um ebenfalls knapp dreieinhalb Prozent. Ein Händler bemängelte vor allem, dass der Bereich Entertainment des Medienkonzerns leicht hinter den Markterwartungen zurückgeblieben sei. Allerdings, so hieß es von UBS-Analyst Richard Eary, der die Zahlen als "weitgehend wie erwartet" beurteilte: "Von zentraler Bedeutung wird das Strategie-Update im November sein."

    Dagegen eroberte der Lebensmittelhändler Metro mit einem Plus von fast 9 Prozent die MDax-Spitze. Ein Händler wertete sowohl die operative Ergebnismarge (Ebitda) als auch den jüngsten Trend im wichtigen Russland-Geschäft positiv.

    Unter den Technologiewerten gehörten der Pumpenspezialist Pfeiffer Vacuum und der Chiphersteller Dialog Semiconductor mit Kursabschlägen von über 6 beziehungsweise knapp 4 Prozent zu den größten Verlierern. Während bei Pfeiffer einem Beobachter zufolge eine enttäuschende Bruttomarge die solide Auftrags- und Umsatzentwicklung überschattete, warnte Dialog bei der Vorlage detaillierter Quartalszahlen vor einer Wachstumsverlangsamung. Vortags hatten die Dialog-Aktien noch von guten Zahlen des Großkunden Apple profitiert.

    Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,27 Prozent am Vortag auf 0,28 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 140,64 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,22 Prozent auf 161,38 Punkte. Der Euro sank auf 1,1623 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1696 Dollar festgesetzt./gl/fba

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    16 im Artikel enthaltene WerteIm Artikel enthaltene Werte
    Aktien Frankfurt Dax leidet unter amerikanisch-chinesischem Handelsstreit Der Dax ist am Donnerstag wegen der drohenden Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit unter die Räder gekommen. Zu den Verlierern gehörte vor allem die Autobranche. Weiter im Fokus standen die Geldpolitik der großen Notenbanken und …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer