ROUNDUP/Aktien New York
Trumps neue Drohungen belasten Dow - Techs gewinnen
NEW YORK (dpa-AFX) - Anzeichen einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China sind am Donnerstag den Anlegern an der Wall Street erneut auf den Magen geschlagen. Für den Dow Jones Industrial ging es im frühen Handel um 0,38 Prozent auf 25 236,82 Punkte nach unten. Der breit gefasste S&P 500 sank um 0,10 Prozent auf 2810,48 Punkte. Konjunkturseitig gab es Industrieaufträge, die im Juni wie erwartet gestiegen waren.
Weiter auf Erholungskurs befand sich der technologielastige Nasdaq 100 mit plus 0,26 Prozent auf 7291,48 Zählern. Die Aktien des iPhone-Herstellers Apple setzten ihren starken Lauf mit einem erneuten Hoch bei 204,85 Dollar fort. Zudem schoben hohe Kursgewinne bei Tesla an.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump droht China im Handelskonflikt mit einer weiteren Eskalation. Trump wies seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer an, eine Erhöhung der geplanten Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent zu prüfen. Die Maßnahme solle die chinesische Regierung zu einem Politikwechsel bewegen, um gerechtere Marktbedingungen zu schaffen, sagte Lighthizer und bestätigte damit Medienberichte vom Vortag. China will mit Gegenmaßnahmen in ähnlichem Umfang antworten. Diese dürften über bloße Strafzölle hinausgehen, da Chinas Importe aus den USA im vergangenen Jahr nur 130 Milliarden US-Dollar ausmachen.
Unter den Einzelwerten schnellten die Aktien von Tesla an die Spitze im Nasdaq 100 um fast 10 Prozent hoch. Grund sind Äußerungen von Elon Musk, dem Chef des Elektroauto-Herstellers. Tesla stehe kurz davor, "nachhaltig profitabel" zu werden, bekräftigte der schillernde Tech-Milliardär. Die in Aussicht gestellte Profitabilität sei trotz der ansteigenden Produktions- und Absatzzahlen des wichtigen Kompaktwagens Model 3 zwar ambitioniert, jedoch erreichbar. schrieb Analyst Matthas Volkert von der DZ Bank.
Der krisengeschüttelte israelische Arzneimittelhersteller Teva hatte im zweiten Quartal einen Verlust verbucht. Dabei hatten vor allem Kosten für die Umstrukturierung und ein deutlich geringerer Umsatz als im Vorjahr zu Buche geschlagen. Unter dem Strich hatte ein Fehlbetrag von 241 Millionen US-Dollar gestanden. Im ersten Quartal hatte der weltgrößte Hersteller von Nachahmermedikamenten hingegen mit schwarzen Zahlen geglänzt. Bei den Anlegern kam die Nachricht nicht gut an: Im US-Handel brach der Aktienkurs um mehr als 8 Prozent ein.
Der Chemiekonzern DowDupont kommt bei der Verzahnung der beiden Teilkonzerne Dow Chemical und Dupont besser voran als gedacht. Insgesamt sollen in diesem Jahr durch die Fusion 1,4 Milliarden Dollar gespart werden und damit über 15 Prozent mehr als bisher angepeilt. Aber auch im Tagesgeschäft war es zuletzt dank einer Erholung der Nachfrage aus der US-Landwirtschaft und weiterhin starken Geschäften mit Kunststoffen und Spezialchemikalien gut gelaufen. Umsatz und Gewinn hatten im abgelaufenen Quartal deutlich angezogen. Den Marktteilnehmern war dies offenbar noch nicht gut genug, denn die DowDupont-Papiere fielen um mehr als 2 Prozent.
Die Anteilscheine von T-Mobile US legten um knapp 3 Prozent zu. Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hatte im ersten Quartal dank Kampfpreisen kräftig Kunden gewonnen und die Markterwartungen klar übertroffen./ajx/he