Banken-Kooperation
Will Facebooks Datenkrake ans Bankgeheimnis ran?
Laut dem "Wall Street Journal" (WSJ) wollte Facebook sensible Kundendaten von Banken abschöpfen. Ein Sprecher von Facebook widerspricht dem Medienbericht umgehend.
Das "WSJ" titelte gestern: "Facebook an Banken: Gebt uns eure Daten, wir geben euch unsere Nutzer". Facebook plante laut des Medienberichts offenbar eine stärkere Kooperation mit US-Banken. Kunden sollten den Facebook-Messenger für die Kommunikation mit ihrer Bank nutzen. Wie das "WSJ" berichtet, wollte der Social-Media-Gigant dadurch an sensible Kundeninformationen wie z. B. Kontostand und Transaktionen gelangen.
Am Dienstagmorgen widersprach ein Pressesprecher von Facebook dem "WSJ-Bericht", so die dpa. In der Stellungnahme von Facebook heißt es: "Die aktuelle Geschichte des 'Wall Street Journal' behauptet fälschlicherweise, dass wir Finanzdienstleister aktiv nach Finanztransaktionsdaten fragen - das ist nicht wahr". Und weiter: "Die Idee ist, dass es besser sein kann, mit seiner Bank zu chatten, als am Telefon in der Warteschleife zu sein".
Facebook soll sich laut des "WSJ-Berichts" an die vier großen US-Banken JPMorgan, Wells Fargo, Citigroup und US Bancorp gewandt haben. Laut der "Nachrichtenagentur AFP" soll JPMorgan den Vorschlag von Facebook entschieden abgelehnt haben. Eine Unternehmenssprecherin erklärte, dass Informationen zu Transaktionen "mit diesen Plattformen" nicht geteilt werden: "Wir mussten daher zu einigen Dingen 'nein' sagen".
Die Nachricht kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Facebook steckt noch immer wegen der illegalen Weitergabe von Nutzerinformationen an den Datenanalysedienst Cambridge Analytica in einer schweren Krise. Ende Juli 2018 ging die Facebook-Aktie als größter Wertvernichter in die US-Börsengeschichte ein. Die Marktkapitalisierung des Social-Media-Giganten war nach Bekanntgabe schlechter Quartalsergebnisse um mehr als 119 Milliarden US-Dollar eingebrochen.
Im Xetra-Handel steht die Facebook-Aktie momentan leicht im Plus. Eine Aktie kostet mehr als 160 Euro (Stand: 07.08.2018, 15:06:51 Uhr):
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