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    ROUNDUP  494  2 Kommentare Hitze und Dürre: Klimaschützer fordern Politik zum Handeln auf

    BERLIN (dpa-AFX) - Unter dem Eindruck des Extremsommers fordern Klimaschützer von der Bundesregierung mehr Tempo beim Kampf gegen die Erderwärmung. Auf der Zugspitze, dem höchsten deutschen Berg, demonstrierten Greenpeace-Aktivisten am Mittwoch für einen schnellstmöglichen Kohleausstieg. Auf dem Gletscher entrollten sie ein großes Banner mit der Aufschrift "Sommer 2018: Hitze, Dürre, Gletscherschmelze - Kohleausstieg jetzt starten!" Dieser Sommer sei "nur ein Vorgeschmack auf das, was wir noch erwarten können", sagte Sprecher Thilo Maack. Ernteausfälle, Waldbrände, Fischsterben und Gletscherschmelze seien schon jetzt die Folgen.

    Der Bund für Umwelt und Naturschutz forderte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum sofortigen Handeln auf. Merkel müsse ihren Sommerurlaub beenden, sagte BUND-Chef Hubert Weiger in Nürnberg. Um die Klimakrise noch abzuwenden, seien Sofortmaßnahmen notwendig. In einem "Klima-Nothilfeplan" fordert der BUND unter anderem die Abschaltung klimaschädlicher Kohlekraftwerke, ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen, eine Verteuerung von Flugtickets und einen ökologischen Landbau. Merkels Sommerurlaub geht in diesen Tagen zu Ende, am Wochenende trifft sie den spanischen Regierungschef.

    Der Umweltverband Nabu forderte eine zügige Neuausrichtung in der deutschen Agrar-, Klima- und Naturschutzpolitik. "Dieser Sommer lässt ahnen, wie sich das Klima verändert. Auch wenn die Komplexität des Klimasystems keine punktgenaue Vorhersagen zulässt, eines ist sicher: Die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen wird zunehmen", sagte Präsident Olaf Tschimpke in Berlin. "Sommer wie dieser werden in Zukunft wahrscheinlicher und damit Dürren, Hochwasser und Starkregen."

    Grünen-Chefin Annalena Baerbock prangerte an, dass die deutsche Politik jahrelang zu wenig Ehrgeiz im Kampf gegen den Klimawandel gezeigt habe. Der "Heilbronner Stimme" sagte sie, die Bundesregierung solle sich für ein wirksames Klimaschutzsofortprogramm, das Ende der Kohle, eine ökologische Verkehrswende und einen CO2-Preis einsetzen. "Leider tut sie dies nicht, sondern weigert sich, Leitplanken zu setzen, dass wir die Klimaschutzziele erreichen. Das ist eine große Gefahr für dieses Industrieland, vor allem für die Autoindustrie."

    Hilfsgelder für Bauern, um Dürreausfälle aufzufangen, sollten nach Baerbocks Sicht an Zusagen zum Klimaschutz gebunden sein: "Weniger Pestizide, weniger Tierbestände, weniger Monokulturen auf den Feldern. Sonst ist das ein Fass ohne Boden", sagte sie der "WAZ". Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstag) sagte sie, dass ökologische und soziale Fragen "zwei Seiten derselben Medaille sind", wie auch die Hitzewelle zeige: "Gerade ältere Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben, können nächtelang nicht schlafen."/ted/toz/rbe/sd/DP/fba




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